Die Heizung kann mit dem Handy gesteuert werden. Das führt teilweise zu irrwitzigen Situationen.

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"Papa, die Heizung hat eine Störung, schau mal nach!" Dass die Kinder im 130 Kilometer entfernten Wien besser wissen, was im elterlichen Haus im Waldviertel im Heizungsraum los ist, hat mit neuer Technologie zu tun. Denn die neue Pelletsheizung ist durch und durch digital. Wenn etwas nicht stimmt, dann verschickt sie Störungsmeldungen per E-Mail.

Zwar gehen diese Nachrichten auch an die Hausbewohner, doch die sind nicht ständig online und sehen neue E-Mails meist mit Verzögerung. Anders die bereits aus dem elterlichen Zuhause ausgeflogenen Töchter. Wenn die Aschebox voll ist oder der Kessel eine Störung hat, blinkt also das Smartphone in Wien.

Pufferspeicher füllen

Außerdem lässt sich die Heizung von überall steuern, so kann man etwa den Pufferspeicher füllen, die Temperatur kontrollieren oder programmieren, wann sich die Heizung für wie lange aufdrehen soll. Das führt teilweise zu witzigen Situationen: "Soll ich euch schon mal warm einheizen?", fragt die Tochter, als die Eltern sich vom Sonntagsbesuch in Wien auf den Heimweg machen. Oder der Nachwuchs droht gar scherzhaft an, bei schlechtem Benehmen die Heizung aus der Ferne ganz auszuschalten.

Die Fernsteuerung ist praktisch, wenn man Digital Native ist oder zur Generation Smartphone gehört. Alle anderen gehen aber wohl lieber ganz klassisch "einheizen". Das geht zum Glück mit der neuartigen Heizung auch noch, und zwar direkt im Heizungsraum per Touchscreen.

WLAN für Oma

Anderswo gibt es wohl ganz ähnliche Generationengeschichten bezüglich Smart Homes. Wie eine Kollegin unlängst berichtete, hat in ihrer Familie die digitale Heizung dazu geführt, dass jetzt sogar die Oma eine E-Mail-Adresse und WLAN hat, mit dem sich allerdings nie jemand verbindet – bis auf die Heizung natürlich. (Bernadette Redl, 15.12.2020)