Clotilde Hesme als Rebecca in der Arte-Miniserie "Obwohl ich Dich liebe".

Foto: Caroline Dubois

Wie so oft schaut von außen alles nach eitler Wonne aus. Und wie so oft kann es eine Zeit dauern, bis man merkt, dass der Schein trügt und die scheinbar perfekte Fassade mehr als nur bröckelt. In der dreiteiligen französischen Miniserie Obwohl ich Dich liebe – sie lief Donnerstagabend auf Arte und ist noch bis 20. März in der Mediathek zu sehen – schleicht sich das Grauen ganz langsam an.

Regisseur Mathias Gokalp lässt den Zuschauer lange im Glauben, dass die liebevolle Ärztin Rebecca Payrac (Clotilde Hesme) das ist, was sie vorgibt, zu sein: eine gutsituierte Frau, die zufrieden und glücklich mit ihrem erfolgreichen Mann Romain (Jérémie Renier) in einer idyllischen Kleinstadt lebt. Beide wünschen sich ein Kind, doch das mag nicht so recht klappen.

Nach und nach breitet sich aber Unbehagen aus. Im Nachbarhaus bei Romains unstetem Bruder Mickael (Finnegan Oldfield) tragen sich gar schräge Dinge zu. Dessen schwangere Freundin Emilie (Majda Abdelmalek) verschwindet spurlos, Mickael gerät ins Visier der Polizei und auch sonst so einiges aus den Fugen.

Gokalp lässt lange offen, wer diese Rebecca wirklich ist. Erst nach und nach wird klar, warum sie es sich und den anderen so schwer macht.

Die Reise führt zurück in eine traurige Vergangenheit, die tiefen Wunden von damals sind nicht verheilt. Rebecca spinnt ein dichtes, grausames Netz aus Lügen und Intrigen. Sich ihrem Doppelleben zu entziehen fällt schwer. Weil man aufgrund ihrer Geschichte verstehen kann, warum sie zu dem wurde, was sie ist. (Astrid Ebenführer, 21.2.2020)