Die Wiener Wirtschaftskammer schlägt die Reduzierung der Parkraumbewirtschaftung auf drei Zonen vor.

Wien – Die Wiener Wirtschaftskammer (WKW) will die Bundeshauptstadt in eine rote, eine blaue und eine grüne Zone einteilen – ein Schelm, wer dabei an Parteipolitik denkt. Es gehts um Parken. WKW-Präsident Walter Ruck ist überzeugt davon, dass er mit seinem Dreizonenmodell – City, Innenbezirke, Außenbezirke – den "jahrelangen Pfusch" in der Parkraumbewirtschaftung beenden und eine "logische und faire Regelung" schaffen kann.

Wie berichtet, denkt auch die Stadt seit längerem über eine Reform nach. Derzeit muss man in 19 von 23 Bezirken – ausgenommen sind Hietzing, Floridsdorf, Donaustadt und Liesing – für das Abstellen des Autos bezahlen. Das betrifft aber oftmals nicht das gesamte Bezirksgebiet, sondern fix definierte Zonen. Will man dort parken, muss man einen Parkschein ausfüllen, wobei sich Abstellzeiträume und zulässige Parkdauer innerhalb und außerhalb des Gürtels unterscheiden. Anrainer können ein kostenpflichtiges Parkpickerl für ein oder zwei Jahre beantragen und brauchen in ihrem Bezirk (inklusive Überlappungszonen) keinen Kurzparkschein.

Von innen nach außen billiger

Kurzparktarife fürs Dreizonenmodell hat die WKW keine vorgeschlagen, aber generell soll Parken von innen nach außen billiger werden. Das Parkpickerl für Anrainer hingegen soll überall gleich viel kosten. Anrainern mit Parkvignette soll außerdem gestattet werden, ihre Autos auch im Nachbarbezirk abzustellen – aber nur, wenn dieser in der gleichen Zone liegt. Bewohner der Innenstadt hätten somit keine Ausweichmöglichkeit, denn als rote Zone definiert die Wirtschaftskammer ausschließlich den ersten Bezirk. In die blaue Zone fallen die Bezirke zwei bis neun und 20, die grün eingefärbte Zone betreffen die Bezirke zehn bis 19 sowie 21 bis 23.

Politische Reaktionen

Die Wiener ÖVP begrüßt den WKW-Voschlag, Verkehrssprecher Manfred Juraczka hat das Zonenmodell seit Längerem auf seiner Liste. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) dachte zuletzt im Sommer laut über eine einfachere und flexiblere Parkraumbewirtschaftung nach. Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) arbeitet an einem Gesamtkonzept, das auch die Pendlerproblematik berücksichtigt. Der Verkehrssprecher der Wiener FPÖ, Toni Mahdalik, fordert ein Gratisparkpickerl für alle Wiener. (simo, 21.2.2020)