Naturschützer hatten versucht, den Bau der gigantischen Tesla-Fabrik zu stoppen, scheiterten allerdings vor Gericht.

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Berlin – Das Abholzen des Waldes für die von Tesla geplante Gigafactory bei Berlin kann weitergehen. Der amerikanische E-Auto-Pionier darf für sein geplantes Werk im brandenburgischen Grünheide wieder Wald roden. Das beschloss das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg am späten Donnerstagabend. Mit der Entscheidung wurde eine Beschwerde des Umweltverbands Grüne Liga abgewiesen.

Tesla will in Grünheide ein Werk für die Produktion von bis zu 500.000 E-Autos pro Jahr bauen. Die ersten Fahrzeuge sollen bereits 2021 vom Band rollen. Dafür will der US-Konzern mehrere Milliarden Euro investieren. Tesla schreibt auf seiner Website davon, in der Fabrik bis zu 12.000 Menschen zu beschäftigen. Zum Vergleich: Momentan beschäftigt das Unternehmen rund 5.500 Menschen europaweit.

Mit Vergleich gescheitert

Das Gericht hatte in der vergangenen Woche nach der Beschwerde der Grünen Liga die Rodungen für das Werk vorläufig gestoppt. Am Donnerstag ist der Naturschutzverein nach der Beschwerde mit einem Vergleichsversuch gescheitert. Grüne-Liga-Chef Heinz-Herwig Mascher wollte das Vorgehen gegen die Rodung zurückziehen, wenn Tesla Ausgleichsmaßnahmen für den Eingriff in die Natur bezahle. Verhandlungskreise bestätigten der dpa das Scheitern des Vergleichs.

Die Grüne Liga und der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern hatten die Rodung auf dem Gelände stoppen wollen. Das Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) wies die Eilanträge beider Verbände jedoch in der vergangenen Woche ab. Die Grüne Liga legte dann Beschwerde ein, das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg untersagte danach vorerst die Waldrodung. Auch der Verein aus Bayern hatte eine Beschwerde eingereicht. (APA, red, 20.2.2020)