Berlin – RB Leipzig ist dem deutschen Fußball-Rekordmeister und Bundesliga-Spitzenreiter Bayern München auf den Fersen geblieben. Die Sachsen gewannen das Abendspiel am Samstag beim FC Schalke 04 eindrucksvoll mit 5:0 und verringerten den Abstand damit wieder auf einen Punkt. Marcel Sabitzer brachte den Champions-League-Teilnehmer mit einem Weitschuss in der ersten Minute in Führung.

Mit Florian Kainz hat ein weiterer ÖFB-Legionär ein Erfolgserlebnis gefeiert. Er traf erstmals in dieser Saison. Dabei gelang dem Steirer in Diensten des 1. FC Köln gleich ein Doppelpack. Die Kölner gewannen auswärts bei Hertha BSC 5:0 und überholten die Berliner damit auch in der Tabelle. Dortmund besiegte Werder Bremen auch dank Erling Haaland 2:0. Mönchengladbach erreichte gegen Hoffenheim ein 1:1.

Sabitzer drehte zum Jubel ab.
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Leipzig souverän

Für Sabitzer war es der achte Bundesliga-Treffer in der laufenden Saison, Sabitzer trug zudem wie zuletzt immer das Kapitäns-Armband. Die weiteren Treffer erzielten Goalgetter Timo Werner (61.), Marcel Halstenberg (68.), Angelino (81.) und Emil Forsberg (89.).

Sabitzer spielte die meiste Zeit über im zentralen Mittelfeld und hatte dort alles im Griff. Er teilte sich die Aufgaben in der Zentrale mit Konrad Laimer, einem weiteren ÖFB-Teamakteur. Der Salzburger wurde in der 65. Minute ausgetauscht, zuvor hatte er sich nach einem Zusammenstoß mit schmerzverzerrtem Gesichts ans Bein gegriffen.

Bei den weitgehend harmlosen Gastgebern wurde Alessandro Schöpf in der 55. Minute eingewechselt, Michael Gregoritsch kam in der 70. Minute auf den Rasen. Beide vermochten dem Spiel keine Wende mehr zu geben.

Starker Kainz

Der 27-jährige Kainz überzeugte bei den Kölnern in einer offensiven Rolle. Er lieferte in der ersten Hälfte die Vorlage zum 1:0 durch Jhon Cordoba (4. Minute) und traf in der 37. Minute selbst zum 3:0-Pausenstand. In der zweiten Hälfte legte er von einer ähnlichen Position das 4:0 (62.) nach. Es war sein zweiter Bundesliga-Doppelpack, den ersten hatte er im Februar 2018 für Bremen gegen Wolfsburg geschnürt.

Kainz durfte in Berlin jubeln.
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Auch Cordoba traf zweimal, den Schlusspunkt gegen wehrlose Berliner setzte Mark Uth (69.). In der Tabelle überholte Köln die Hertha und steht jetzt auf dem 13. Platz. Seit der Jahrtausendwende ist es der erst dritte Sieg für die Domstädter am Karnevalswochenende, in den vorigen 19 Partien hatte Köln nur beim FC Bayern (2009) und beim FC Ingolstadt (2019) gewonnen.

Dortmunder Arbeitssieg

Borussia Dortmund liegt weiter vier Punkte hinter Spitzenreiter Bayern München. Nach einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit setzte sich der Vize-Meister bei Werder Bremen mit 2:0 (0:0) durch.

Nach weitgehend ausgeglichenen 45 Minuten brachte Dan-Axel Zagadou das Team von Coach Lucien Favre sieben Minuten nach Wiederbeginn in Führung. Der Abwehrspieler drückte den Ball nach einer Ecke von Jadon Sancho aus kurzer Distanz über die Linie. Für den Endstand sorgte Haaland per Direktabnahme in der 66. Minute. Für den 19-jährigen Ex-Salzburg-Stürmer war es das neunte Bundesliga-Tor in sechs Partien.

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Haaland durfte wieder einmal ein Tor bejubeln.
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Für die abstiegsbedrohten Platzherren war es die sechste Heimniederlage in Serie, ein Negativrekord in der Vereinsgeschichte. Zudem kassierte Werder die neunte Niederlage in den vergangenen zehn Spielen. Marco Friedl blieb bei den Hanseaten auf der Ersatzbank.

Rückschlag für Gladbach

Mönchengladbach büßte durch einen Gegentreffer in der Nachspielzeit beim 1:1 gegen die TSG 1899 Hoffenheim hingegen zwei Punkte ein und hat als Vierter nun sechs Punkte Rückstand auf die Bayern. Allerdings könnte die Mannschaft von Trainer Marco Rose mit einem Erfolg im Nachholspiel gegen den 1. FC Köln am 11. März den Abstand weiter verringern.

Einen Eklat gab es in der zweiten Halbzeit des Fußball-Bundesligaspiels: Im Gladbacher Fanblock in der Nordkurve wurde ein beleidigendes Transparent gezeigt (49.). "Hurensöhne beleidigen einen Hurensohn und werden von Hurensöhnen bestraft", war auf dem Banner zu lesen (Mehr dazu in diesem Artikel).

Erfolgserlebnis für Düsseldorf

Nach langer Zeit ein Erfolgserlebnis gelang dem Liga-16. Fortuna Düsseldorf. Die Rheinländer gewannen beim SC Freiburg 2:0 – es war der erste Sieg unter Trainer Uwe Rösler. Markus Suttner musste in der 20. Minute angeschlagen ausgetauscht werden, Kevin Stöger spielte bei der Fortuna durch. Werder hat als 17. drei Punkte Rückstand auf Düsseldorf.

Verteidiger Andre Hoffmann (37.) und Erik Thommy (61.) trafen für die Fortuna, bei der unter der Woche der angekündigte Abschied von Sportvorstand Lutz Pfannenstiel für mächtig Wirbel gesorgt hat. Dennoch wurden die Düsseldorfer ihre Auswärtsschwäche los: Die Mannschaft gewann zum ersten Mal in der Fremde nach zehn vergeblichen Versuchen. (APA, sid, red, 22.2.2020)

Technische Daten

Werder Bremen – Borussia Dortmund 0:2 (0:0)

Tore: 0:1 Zagadou (52.), 0:2 Haaland (66.)

Hertha BSC – 1. FC Köln 0:5 (0:3)

Tore: 0:1 Cordoba (4.), 0:2 Cordoba (22.), 0:3 Kainz (37.), 0:4 Kainz (62.), 0:5 Uth (69.)

SC Freiburg – Fortuna Düsseldorf 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Andre Hoffmann (37.), 0:2 Thommy (61.)

Borussia Mönchengladbach – TSG Hoffenheim 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Ginter (11.), 1:1 Ribeiro (90.+2)

Besonderes Vorkommnis: Baumann hält Handelfmeter (nach Videobeweis) von Plea (75.)

Bayern München – SC Paderborn 3:2 (1:1)

Tore: 1:0 Gnabry (25.), 1:1 Srbeny (44.), 2:1 Lewandowski (70.), 2:2 Michel (75.), 3:2 Lewandowski (88.)