Mahathir Mohamad unmittelbar nach seinem Rücktritt und auf dem Weg zum malaysischen König in Kuala Lumpur.

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Kuala Lumpur – Der malaysische Ministerpräsident Mahathir Mohamad hat am Montag seinen Rücktritt bei König Abdullah eingereicht. Das teilte das Amt des Ministerpräsidenten in einer offiziellen Erklärung mit. Der 94-Jährige verzichtete auch auf den Vorsitz der Regierungspartei Bersatu, hieß es kurze Zeit später von dieser. Damit droht Malaysia eine neue Phase politischer Instabilität.

Am Wochenende hatten sich Hinweise verdichtet, dass Mahathirs Partei eine neue Regierungskoalition mit Oppositionsparteien, darunter die islamistische PAS, eingehen könnte. Damit sollte ein Machtteilungsabkommen zwischen Mahathir und seinem langjährigen Rivalen Anwar Ibrahim zunichtegemacht werden. Die beiden hatten im Jahr 2018 die Parlamentswahl gewonnen, nachdem sie vereinbart hatten, dass Mahathir den Posten des Regierungschefs zu einem späteren Zeitpunkt dem 72-jährigen Anwar überlassen werde.

Vor dem Hintergrund der Spekulationen über eine neue Koalitionsregierung bezeichnete Anwar Mahathir und seine Partei am Sonntag als "Verräter". Die politischen Turbulenzen haben auch wirtschaftliche Auswirkungen, der Börsenindex in Kuala Lumpur fiel auf ein Zehn-Jahres-Tief und die Landeswährung Ringgit verbuchte den stärksten Rückgang seit drei Jahren. (APA, Reuters, 24.2.2020)