Carlo Acutis auf einem älteren Foto. (CC-Lizenz)

Foto: Wikimedia Commons/Oswald/CC-BY-SA 4.0

Ein italienischer Jugendlicher, der ein möglicher "Patron des Internets" werden könnte, soll seliggesprochen werden. Große Freude und Glockengeläut löste im Wallfahrtsort Assisi die Nachricht der nahenden Seligsprechung des hier bestatteten Carlo Acutis (1991-2006) durch die katholische Kirche aus, wie Kathpress meldet.

Am Tag zuvor hatte der Vatikan die Anerkennung einer medizinisch unerklärbaren Heilung, die die Fürsprache des im Alter von 15 Jahren an Leukämie verstorbenen Acutis bewirkt haben soll, durch Papst Franziskus bekanntgegeben, womit der Jugendliche demnächst seliggesprochen werden kann. Acutis war schon vorher aufgrund seines Talents und der Leidenschaft für Computer als "Cyber-Apostel der Eucharistie" weithin bekannt. Am Weltjugendtag 2013 in Rio de Janeiro, wo seine Lebensgeschichte präsentiert wurde, wurde er als möglicher "Patron des Internets" bezeichnet.

Ein Verzeichnis für Wunder

Carlo Acutis wurde 1991 in London geboren, wuchs jedoch in der italienischen Heimat seiner Eltern nahe Mailand auf. Schon früh zeigte er eine tiefe Religiosität, besuchte täglich die Messe und betete den Rosenkranz. Ab seiner Erstkommunion, die er bereits als Siebenjähriger empfing, entwickelte er eine außergewöhnliche Liebe zur Eucharistie, die er als "Autobahn in den Himmel" bezeichnete. Der häufige Empfang der Kommunion helfe dabei, "Jesus ähnlicher zu werden", wird er in seiner Biografie zitiert. In seiner Pfarre war der als lebensfroh bekannte Teenager zudem als Katechet und in der Betreuung Obdachloser aktiv.

Außergewöhnlich war auch die enorme Begabung Carlos für Informatik: Als Zehnjähriger schrieb er bereits Algorithmen und gestaltete Webseiten und Layouts für Online-Zeitungen. Als Elfjähriger begann er in zweieinhalbjähriger Arbeit, ein Online-Verzeichnis weltweiter eucharistischer Wunder – darunter auch drei aus dem heutigen Österreich – zu erstellen. Die daraus entwickelte Ausstellung umfasst 146 Schautafeln und wurde nach seinem Tod in zahlreiche Sprachen übersetzt und auf allen Kontinenten gezeigt, zudem auch in Buchform und im Internet publiziert.

Als Carlo 2006 erfuhr, dass er unheilbar an Leukämie erkrankt war, widmete er sein restliches Leben ganz dem Gebet für den Papst und die Kirche. Er verstarb am 12. Oktober 2006 und wurde seinem Wunsch entsprechend in Assisi, wo seine Familie ein Ferienhaus hatte, beigesetzt. 2013, sieben Jahre nach seinem Tod, wurde sein Seligsprechungsprozess eröffnet, der nunmehr abgeschlossen ist. (APA, 24.02.2020)