Um angesichts der weiter steigenden Zahl von Pflegebedürftigen den wachsenden Fachkräftebedarf zu decken, braucht es mehr Personal und besserer Arbeitsbedingungen.

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Berlin – In den Altenpflegeheimen in Deutschland werden nach Angaben von Experten rund 120.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt, um eine angemessene Betreuung zu gewährleisten. Ein Gutachten der Universität Bremen im Auftrag des Gesundheitsministeriums kommt zu dem Schluss, dass die Zahl der Pflegekräfte um 36 Prozent von derzeit etwa 320.000 auf 440.000 erhöht werden muss.

Die Kosten für das zusätzliche Personal belaufen sich demnach auf jährlich rund vier Milliarden Euro. Das Gutachten soll dem Bericht zufolge an diesem Dienstag offiziell vorgestellt werden. Darin hätten die Experten erstmals auf wissenschaftlicher Basis den in Pflegeheimen erforderlichen Personalschlüssel berechnet, schreibt das Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Überlastung

In dem Gutachten wird demnach konstatiert, dass die Überbelastung der Mehrheit des Pflegepersonals nicht nur zu einem erhöhten Krankenstand unter den Pflegern führe, sondern auch zu mehr Teilzeitarbeit und einem frühen Ausstieg aus dem Beruf. Die ungünstigen Arbeitsbedingungen sorgten zudem für eine schlechtere Pflegequalität.

Um angesichts der weiter steigenden Zahl von Pflegebedürftigen den wachsenden Fachkräftebedarf zu decken, müssten die Arbeitsbedingungen deutlich verbessert werden, zitiert das Redaktionsnetzwerk aus dem Gutachten. Wichtigstes Instrument dafür sei die Anhebung der Pflegeschlüssel. Die Experten schlagen demnach vor, dass eine Pflegekraft künftig rechnerisch im Schnitt 1,8 Pflegebedürftige betreuen soll. Bisher beträgt die Quote 1 zu 2,5. (APA, 25.2.2020)