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Armin Laschet (rechts) und Jens Spahn treten gemeinsam für die CDU-Spitze an.

Foto: REUTERS/Annegret Hilse

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Auch Friedrich Merz will an die Parteispitze.

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Berlin – Der ehemalige Unionsfraktionsvorsitzende Friedrich Merz hat am Dienstag bestätigt, für den CDU-Vorsitz kandidieren zu wollen – knapp eine Stunde nachdem der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet seine Kandidatur bekanntgegeben hatte.

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn will hingegen nicht für den Parteivorsitz kandidieren. Stattdessen werde er auf dem Sonderparteitag am 25. April als Laschets Stellvertreter antreten, bestätigte Spahn bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Laschet in Berlin.

Laschet kritisierte seine Konkurrenten um den CDU-Vorsitz dafür, sich einer Teamlösung nicht angeschlossen zu haben: "Wir können und müssen unsere Partei und unser Land wieder zusammenführen." Er unterstrich, dass er als Parteichef auch den Anspruch hätte, Kanzlerkandidat der Union zu werden. Das müsse dann aber von den Vorsitzenden von CDU und CSU entschieden werden.

Krisenzeiten für CDU

Die CDU befinde sich "in der größten Krise unserer Geschichte", sagte Spahn. Die CDU habe viel Vertrauen verspielt, es sei zu wenig über Inhalte gesprochen worden und zu viel über Personalfragen und über Unterschiede innerhalb der Partei. Die CDU müsse für einen "weltoffenen Patriotismus" stehen. "Man kann gleichzeitig für Grenzschutz und für Klimaschutz sein", sagte Spahn.

Zu seinem Verzicht auf eine eigene Kandidatur sagte Spahn: "Die CDU ist größer als jeder Einzelne von uns." Es könne nur einen Parteichef geben. Das bedeute auch, dass jemand zurückstehen müsse.

Merz spricht von "Richtungsentscheidung"

Merz sieht in der Abstimmung über den Parteivorsitz eine Richtungsentscheidung für die CDU. "Wir haben ab heute die Alternative zwischen Kontinuität und Aufbruch und Erneuerung", sagte er unter Verweis auf Laschet. Er selbst stehe für Letzteres.

Merz wies darauf hin, dass er bei seiner Kandidatur für den CDU-Vorsitz im Dezember 2018 nur knapp unterlegen war. Dass es nun erneut einen offenen Wettbewerb um den Vorsitz gebe, sei gut. "Das ist Demokratie."

Röttgen: Zweite Person in Team wird Frau sein

Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen will mit einer Frau in seinem Team für den Parteivorsitz kandidieren, teilte er am Dienstag während der Pressekonferenz von Laschet und Spahn auf Twitter mit. Um wen es sich dabei handelt, ließ Röttgen offen. Er hatte bereits vergangene Woche seine Kandidatur bekanntgegeben.

Insgesamt gibt es nun drei offizielle Bewerber im Rennen um die Nachfolge von Annegret Kramp-Karrenbauer. Für die Wahl wurde ein Sonderparteitag am 25. April angesetzt. (APA, red, 25.2.2020)