In zwei Jahren soll der Akku bereit für die Massenproduktion sein.

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Es wird konkreter für einen "Wunderakku." Mit dem Ersatz des Lithium-Polymers mit speziell bearbeitetem Glas oder Keramik soll eine neue Batterie den klassischen Lithium-Ionen-Akku ausstechen. Sie verspricht deutlich schnellere Ladezeiten, höhere Kapazität und vor allem hohe Resistenz gegen Selbstentflammung.

Die Erfindung sollte man durchaus ernst nehmen, denn hinter ihr steht unter anderem John Goodenough, der mittlerweile stolze 97 Jahre alt ist. Er hat 2019 nicht nur den Nobelpreis für Chemie erhalten, sondern auch einst die Lithium-Ionen-Batterie erfunden, auf der heute noch viele Akkus in Handys und anderen Geräten basieren. Mit ihm gemeinsam umgesetzt hat sie Maria Helena Braga, eine Wissenschaftlerin der Universität Porto. Nun setzt man einen wichtigen Schritt hin zur möglichen Marktreife, schreibt IEEE Spectrum.

Energieversorger lizenziert Technologie

Der kanadische Stromversorger Hydro-Québec hat sich die Lizenz an der neuen Technologie gesichert. In den eigenen Labors, in denen man schon seit 1979 an Lithiumbatterien forscht, soll der Glas-Akku in den nächsten zwei Jahren marktreif gemacht werden, um danach von Partnerunternehmen industriell gefertigt werden zu können. Das Unternehmen sieht sie als Feststoffbatterie der dritten Generation.

Statt durch einen flüssigen Elektrolyten wandern hier die Elektronen durch mit Alkalimetallen kombiniertes Glas. Laut Braga ist ein solcher Akku auch bei sehr heißem und kaltem Wetter leistungsfähig und lasse sich "in Minuten statt Stunden" aufladen. (red, 26.02.2020)