Kein schöner Anblick: Hinter der riesigen Ghazipur Müllkippe ist die Skyline von Neu Delhi wegen der hohen Luftverschmutzung nur noch zu erahnen.
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Neu-Delhi – Die indische Kapitale Neu-Delhi ist 2019 das zweite Jahr in Folge die Hauptstadt mit der stärksten Luftverschmutzung gewesen, besagt eine Studie. Die Konzentration von Feinstaub der Partikelgröße von weniger als 2,5 Mikrometer lag im Schnitt bei 98,6 je Kubikmeter, wie das in der Schweiz ansässige Unternehmen IQ AirVisual zu der Untersuchung mitteilte.

Zum Vergleich: In der chinesischen Hauptstadt Peking – die auf dem neunten Rang landet – ist die Konzentration mit 42,1 weniger als halb so groß. "Während das neue Coronavirus die internationalen Schlagzeilen beherrscht, trägt ein stiller Killer zu fast sieben Millionen weiteren Todesfällen pro Jahr bei: die Luftverschmutzung", sagte der Chef des auf die Datensammlung zur Luftqualität spezialisierten Unternehmens, Frank Hammes.

Viele Ursachen

Von den 30 am stärksten verschmutzten Städten befindet sich allein 21 in Indien. Die giftige Luft in Neu-Delhi wird vor allem durch Fahrzeug- und Industrieemissionen, Staub von Baustellen sowie Rauch aus der Verbrennung von Müll und Ernterückständen auf nahe gelegenen Feldern verursacht. Vergangenes Jahr konnten die Einwohner der 20-Millionen-Metropole nur an insgesamt vier Tagen im November und Dezember auf eine "moderate" bis "zufriedenstellende" Luftqualität setzen.

Feinstaub ist vor allem aufgrund seiner geringen Größe ein Gesundheitsrisiko. Die feinen Partikel können tiefer in die Atemwege eindringen, dort länger verbleiben und die Lunge nachhaltig schädigen, warnt das Umweltbundesamt. Tödliche Krankheiten, einschließlich Krebs und Herzprobleme, können die Folge sein. (APA, 26.2.2020)