Das rechtsextreme Blatt wurde 2018 eingestellt.

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Er sei "einer der wichtigsten Protagonisten im Spektrum der radikalen Rechten" in Österreich, so der Befund des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW) über Martin Pfeiffer, den Chefredakteur der mittlerweile eingestellten FPÖ-nahen rechtsextremen Zeitschrift "Aula". Nun steht er im Visier der Strafermittler: Wegen des Verdachts auf Wiederbetätigung und Verhetzung hat die Staatsanwaltschaft Graz ein Ermittlungsverfahren gegen Pfeiffer und einige Autoren der Aula eingeleitet. Das erfuhr der STANDARD auf Anfrage bei der Staatsanwaltschaft.

Dickes Dossier übermittelt

Die Organisation SOS Mitmensch hatte der Behörde im Jahr 2018 eine Sachverhaltsdarstellung mit einem umfangreichen Dossier übermittelt, das aus "rund 200 beispielhaften Artikeln" besteht, so deren Sprecher Alexander Pollak. Das Verfahren habe eine "wichtige Signalwirkung".

Seither wertet die Behörde die Artikel aus. Das Verfahren gegen einige Autoren wurde bereits eingestellt, teils wegen Verjährung, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. In Bezug auf Pfeiffer und manche andere Autoren habe sich der Anfangsverdacht jedoch bestätigt, ein offizielles Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet und ein historischer Sachverständiger mit der Analyse der Texte beauftragt. Bis zum Sommer soll entschieden werden, ob es zu einer Anklage kommt. (Maria Sterkl, 28.2.2020)