Harald Neumann tritt nach sechs Jahren an der Spitze des Glücksspielkonzerns Novomatic zurück.
Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Wien/Gumpoldskirchen – Novomatic-Chef Harald Neumann tritt zurück. Sein Schritt erfolge "aus familiären Gründen" und per sofort, teilte der Aufsichtsrat des Glücksspielkonzerns am Freitag "mit Bedauern" mit. Neumann wird beschuldigt, mit der FPÖ vereinbart zu haben, den FPÖ-Politiker Peter Sidlo zum Finanzvorstand der Casinos zu machen, um dafür Glücksspiellizenzen zu bekommen. Neumann bestreitet diesen Vorwurf.

"An den Vorwürfen ist nichts dran", hatte Neumann vor kurzem bekräftigt. Er hoffe auf ein rasch verlaufendes Ermittlungsverfahren. Am Ende werde nichts herauskommen. Sollte er wider Erwarten doch angeklagt werden, müsste er den Chefsessel der Novomatic verlassen, hatte er kürzlich in London am Rande einer großen Glücksspielmesse gesagt.

Internationale Projekte

Aufsichtsratschef Bernd Oswald sprach Neumann laut Mitteilung seinen Dank aus. Er habe einen wesentlichen Beitrag für die erfolgreiche Expansion des Konzerns geleistet und werde dem Unternehmen für Aufsichtsratsfunktionen und als Berater für internationale Projekte weiter zur Verfügung stehen.

Auf der Novomatic-Homepage war Neumann am Freitagnachmittag nicht mehr als Vorstand zu finden. Neumanns bisherige Co-Vorstände Ryszard Presch und Johannes Gratzl übernehmen die bisherigen Vorstandsagenden von Neumann und führen ab sofort als Vorstandsteam das Unternehmen. (APA, 28.2.2020)