Salzburgs Verteidigern blieb gegen Andre Silva zwei Mal zu oft nur das Nachsehen.

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Salzburg – Aus der von Red Bull Salzburg erhofften Aufholjagd ist immerhin ein ehrenvoller Abschied geworden. Die "Bullen" scheiterten am Freitag im Sechzehntelfinale der Fußball-Europa-League nach einem 2:2 vor eigenem Publikum gegen Eintracht Frankfurt mit dem Gesamtscore von 3:6, nahmen dabei aber positive Aspekte für den weiteren Saisonverlauf mit.

Vor allem der Auftritt in der Anfangsphase stimmte Trainer Jesse Marsch im Kampf um die zwei nationalen Titel zuversichtlich. "Nach den ersten 20 Minuten habe ich daran geglaubt, dass wir es schaffen. Die ersten 25 Minuten waren überragend, da haben meine Jungs alles reingeworfen, waren läuferisch stark und aggressiv. Da haben wir wieder unseren Fußball gezeigt", sagte der US-Amerikaner und sprach von "unserer besten Leistung im Frühjahr".

Die Hypothek des 1:4 aus dem Hinspiel war aber letztlich zu groß. "In der zweiten Hälfte mussten wir viel Risiko nehmen, daher ist auch das zweite Gegentor passiert", erklärte Marsch. Zu allem Überfluss fielen auch noch die beiden Stammspieler Zlatko Junuzovic (Muskelprobleme im Oberschenkel) und Maximilian Wöber (Schambeinentzündung) aus, das Duo sollte allerdings laut Marsch bis zum Cup-Semifinal-Schlager am Donnerstag in Wals-Siezenheim gegen den LASK wieder einsatzbereit sein. Davor geht es noch am Montag in der Liga auswärts gegen den SCR Altach.

Druck vom LASK

Einen Ausrutscher im Ländle sollten die Salzburger tunlichst vermeiden, um den Drei-Punkte-Rückstand auf Spitzenreiter LASK nicht weiter anwachsen zu lassen. Im Zweikampf mit den Linzern droht nämlich der Verlust der langjährigen Hegemonie auf nationaler Ebene. International scheiterte man zuletzt im Herbst 2016 (Endstation in der Europa-League-Gruppenphase) früher.

Dabei hatte Marsch nach dem Champions-League-Out gegen Liverpool im vergangenen Dezember noch erklärt, dass er seiner Mannschaft sogar den Europa-League-Titel zutraut. Dann aber kamen die Transfers von Erling Haaland zu Dortmund und Takumi Minamino zu Liverpool. "Fakt ist, dass wir im Winter zwei sehr wichtige Spieler verloren haben. Deshalb mussten wir wieder einen neuen Rhythmus in der Mannschaft finden. Die Jungs versuchen alles, sie haben enormes Potenzial und bräuchten eigentlich noch Zeit, aber die haben wir nicht. Trotzdem heißt es Geduld haben mit dieser Mannschaft", forderte Marsch.

Hütter zufrieden

Deutlich entspannter als der Salzburg-Coach wirkte Eintracht-Trainer Adi Hütter. "Wenn man beide Spiele hernimmt, sind wir der absolut verdiente Aufsteiger", resümierte der Vorarlberger Coach, der die ÖFB-Internationalen Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker durchspielen ließ. So wie dieses Duo hat auch Hütter als ehemaliger Doublegewinner mit den "Bullen" eine Salzburg-Vergangenheit, umso mehr freute sich der 50-Jährige über seine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. "Für mich war es ein besonderes Spiel. Meine Familie, Freunde und viele Bekannte waren hier", erzählte Hütter.

Seine Mannschaft bekommt es im Achtelfinale mit dem FC Basel zu tun. Der LASK, Österreichs einziger verbliebener Vertreter, trifft auf Manchester United und kämpft dabei um einen österreichischen Fixplatz in der Champions-League-Saison 2021/22. Dafür reicht in der UEFA-Fünfjahreswertung wohl Rang elf, der nur dann geholt wird, wenn die Linzer einen Sieg mehr holen als Basaksehir Istanbul. Auf die Türken wartet mit dem FC Kopenhagen der deutlich leichtere Gegner. (APA, 29.2.2020)