Ob es heuer ein Weltcupfinale in Cortina d'Ampezzo geben wird, ist sehr fraglich.

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Hinterstoder – Der Weltcup befindet sich in der Zielgeraden. Doch auch im Ski-Zirkus sind die Auswirkungen des Coronavirus noch nicht in vollem Maße absehbar. Nach den Beschlüssen, Zuschauer beim Finale in Cortina d'Ampezzo auszuschließen und Interviews nur mit einem Sicherheitsabstand zu gestatten, wackelt nun sogar die Fortsetzung des Weltcups nach den Rennen in Hinterstoder. Die Verantwortlichen diskutieren, eine Entscheidung steht aber weiter aus, man wolle abwarten.

FIS-Chefrenndirektor Markus Waldner ist tendenziell für einen Stopp des Weltcups, "um das Risiko zu minimieren." Der Italiener bedauert, dass es an Courage fehle, das zu entscheiden. Das FIS-Council, ein Gremium des Internationalen Skiverbands, müsse seiner Ansicht nach eine Entscheidung fällen. Derzeit ist man sich aber nicht einig, wie Waldner erklärt.

Wolfgang Maier, der Alpinchef des Deutschen Skiverbandes bekrittelt, dass "niemand die Verantwortung übernehmen will." Maier und ÖSV-Sportdirektor Anton Giger wollen die Entscheidung den Athleten überlassen, ob sie zu den Rennen reisen und starten wollen. Sie sind natürlich vorrangig auf Rennfahren fokussiert.

Die Veranstalter von Rennen orientieren sich aktuell nach den Vorgaben der lokalen Gesundheitsbehörden. Die Damenrennen in La Thuile (ITA) finden statt, liegen drei Autostunden von den am meisten von Sars-CoV-2-Infektionen betroffenen Gebieten in der nördlichen Lombardei entfernt. Es wurden allerdings weniger Zuschauer zugelassen und Medienvertreter sollen bei Interviews einen Mindestabstand von eineinhalb Metern halten.

Fragezeichen hinter Cortina

Hinterstoder in Oberösterreich, wo von Samstag bis Montag noch drei Rennen ausgetragen werden, gilt derzeit nicht als Gebiet mit erhöhtem Risiko. Das Weltcupfinale in Cortina wackelt hingegen ordentlich. Die für die TV-Übertragungen zuständige Firma Infront und andere an der Organisation beteiligte Firmen sollen ihren Mitarbeitern untersagen, an den Schauplatz des Weltcupfinales zu reisen. Sollten die Rennen steigen, dann ohne Zuschauer vor Ort. Gibt es auch keine TV-Übertragungen, dann sieht Waldner aber schwarz. "Ohne Fernsehen geht es nicht", sagt der FIS-Renndirektor.

Beim Weltverband ist man in abwartender Position. "Die FIS beobachtet gemeinsam mit den verschiedenen lokalen Organisatoren die Situation und die Empfehlungen der WHO sehr genau und steht bezüglich des anhaltenden globalen Ausbruchs des Coronavirus in Kontakt mit den lokalen Behörden", teilte die FIS am Samstag auf Anfrage der APA mit. "Sollte es Änderungen betreffend dem geplanten Wettkampfkalender geben, werden diese so rasch wie möglich mitgeteilt." (APA, red, 29.2.2020)