Stadia soll Entwicklern viel zu wenig Geld bieten, damit sie ihre Spiele auf Stadia anbieten.

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Google Stadia ist bislang ein Rohrkrepierer. Der Cloudgaming-Dienst wurde vorab als Revolution vermarket und sollte laut dem Unternehmen ein Milliardenpublikum erreichen. Davon ist man allerdings noch sehr weit entfernt. Anfang Jänner wurde etwa ersichtlich, dass Destiny 2 nur von 8.000 Stadia-Nutzern gespielt wird. Ende Jänner übten Spieler dann den Aufstand und verlangten einerseits eine bessere Kommunikation und ein größeres Portfolio. Nun dürfte wohl auch klar sein, wieso es bislang nur so wenige Games bei Stadia gibt.

Google viel zu geizig

Wie Business Insider berichtet, soll Google bei dem Cloudgaming-Dienst äußerst knausrig sein. Die finanziellen Angebote, ein Spiel auf der Plattform anzubieten, sollen derart niedrig ausfallen, dass sie laut einem Indie-Entwickler nicht einmal "die Überlegung wert sind". Eine weitere unabhängige Spieleschmiede berichtet gegenüber dem Medium ebenso, dass Microsoft und Epic ausgiebige "finanzielle Anreize" schaffen, damit ein Spiel auf ihren Portalen angeboten wird. Im Falle von Stadia seien diese im Grunde "nicht existent".

Bedenken über Zukunft

Aktuell werden auf der Plattform 28 Spiele angeboten. 100 weitere sollen heuer folgen. Allerdings rumort es laut Business Insider in der Szene. Viele Entwickler würden von einer Zusammenarbeit mit Google absehen, weil sie um die Zukunft des Portals bangen. Google hat in der Vergangenheit gezeigt, dass sie schnell einmal einen Dienst abdrehen, wenn dieser nicht nach ihren Vorstellungen operiert. Die Bedenken sind also nicht ganz unberechtigt, wie etwa die Website "Killed by Google" aufzeigt. Allerdings hat der Hersteller klargestellt, dass man an dem Dienst festhalten möchte.

In 15 Ländern verfügbar

Google Stadia ist mittlerweile in 15 Ländern verfügbar – Österreich ist nicht darunter. Aus Kreisen hat der STANDARD allerdings erfahren, dass der Dienst noch heuer hierzulande starten soll. Aktuell warten Spieler auf die kostenlose Variante des Dienstes. Vorerst ist nämlich nur eine Pro-Version nutzbar, die monatlich 10 Dollar kostet und Zugang zu einigen Spielen mit sich bringt. Ein "Netflix der Spiele" ist Stadia übrigens nicht – Games müssen bei dem Dienst gekauft werden.

Ein Wettrüsten hat eingesetzt

Auch die Konkurrenz schläft nicht. Mit Geforce Now, Microsoft xCloud und PS Now gibt es mittlerweile Cloudgaming-Dienste von Herstellern aus der Gaming-Industrie. Alle sind bemüht, das beste Service zu bieten – unter anderem mit Eigenproduktionen. Google ist selber unter die Spieleentwickler gegangen. Stadia Games and Entertainment soll unter der Führung von Branchen-Urgestein eigene Spiele für die Plattform beisteuern. (dk, 2.3.2020)