Die "Berliner Zeitung" durchlebt wieder einmal turbulente Zeiten.

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Nur drei Wochen war Matthias Thieme Chefredakteur von "Berliner Zeitung" und "Berliner Kurier". Nach unbestätigten Infos des "Spiegel" hat Thieme am Sonntag seine Kündigung eingereicht. Thieme war vom Berliner Verlag im Dezember 2019 als Chefredakteur mit Schwerpunkt Digitales verpflichtet worden. Am 10. Februar verkündete der Verlag, dass die bisherigen Chefredakteure Jochen Arntz und Elmar Jehn das Unternehmen verlassen würden. Thieme führte seither als alleiniger Verantwortlicher die Redaktionen.

Eine Anfrage des STANDARD an den Verlagschef Michael Maier blieb vorerst unbeantwortet.

Der IT-Unternehmer Holger Friedrich und seine Frau Silke kauften den Berliner Verlag im Herbst 2019 von der Kölner Verlagsgruppe DuMont. "Der Spiegel" berichtete über die Einflussnahme der Verlagseigentümer auf die redaktionelle Berichterstattung der "Berliner Zeitung", die lobend über eine BioTech-Firma berichtet hatte, an der Friedrich beteiligt ist.

In einer weiteren Recherche berichteten Medien, dass Holger Friedrich Inoffizieller Mitarbeiter (IM) für die Stasi war und diese Tätigkeit Redaktion und Verlag verschwiegen hatte. Am Sonntag schließlich veröffentlichte die "Welt am Sonntag" eine Recherche, nach der die Friedrichs jahrelang widerrechtlich die Existenz einer eigenen GmbH in der Schweiz vorgetäuscht haben sollen. (red, 2.3.2020)