Fler sorgte in den letzten Jahren immer wieder für Aufregung. 2019 erhielt er ein fünfjähriges Fahrverbot nachdem er ohne Führerschein mit dem Auto unterwegs gewesen war und Polizisten bei der Verkehrskontrolle beleidigt hatte.

Foto: Instagram/Fler

Es gibt wieder Aufregung um den deutschen Rapper Fler. Der Künstler, der mit bürgerlichem Namen Patrick Losensky heißt, sah sich zuletzt in der Kritik wegen frauenfeindlicher Textinhalte seiner Lieder. So auch durch eine Instagram- und Twitternutzerin unter dem Nickname "magdaphileo."

Sie markierte Fler und andere Rapper auf Instagram in einem Beitrag, in dem sie sie als "Mittäter" in Sachen Gewalt an Frauen bezeichnete. Gleichzeitig verwies sie auf die Kampagne "Unhatewomen" der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes. Daraufhin meldete sich Fler per Direktnachricht bei ihr und machte seinem Ärger Luft. "Ich kann ja mal Täter werden, wenn du mir weiter auf die Eier gehst", heißt es in einem Screenshot der Konversation.

"Wer die Nutte ran bringt 2000 Euro"

Auch anderen Kritikerinnen soll der Musiker auf diese Weise begegnet sein. Das dokumentiert der Stand-up-Comedian Shahak Shapira, der nach eigenen Angaben bislang von drei Betroffenen weiß, die Drohungen erhalten hätten. Er veröffentlichte weitere Auszüge aus privaten Nachrichten, die der Rapper verschickt hatte.

Auch gegen Shapira wurde er schließlich ausfällig. So schrieb er ihm etwa: "(...) ich werde deine Mutter ficken. (...) Ich werd vor dir stehn und ich werd dir deine Nase brechen, du Bastard. Ich werd dir so lange auf dein Gesicht haun, dass du nie wieder reden kannst." Zudem folgten auch Anfeindungen von Fans gegenüber "magdaphileo", die ihr Konto auf Instagram mittlerweile auf privat gestellt hat.

Foto: Instgram

Gegen eine seiner Kritikerinnen setzte Fler schließlich ein Kopfgeld aus. Er teilte einen Screenshot ihres Instagram-Profils und ergänzte dieses mit dem Text "Wer die Nutte ran bringt 2000 Euro." Auch wenn die Ausschreibung wohl nicht ernst gemeint war, sorgte sie für empörte Reaktionen. Shapira wollte die Drohungen zur Anzeige bringen, wurde jedoch zuerst von der Polizei abgewiesen. Mittlerweile heißt es, die Behörden würden in der Angelegenheit ermitteln, schreibt "Die Welt".

Heftige Kritik

In der Vergangenheit waren problematische Texte in deutschen Rapproduktionen oft mit künstlerischer Überhöhung und szenespezifischer Sprache verteidigt worden. Ein Argument, das von Kritikern allerdings scharf angegriffen wird.

"Du darfst als Künstler also alles sein, entscheidest Dich aber dafür, miesester Frauenhasser zu sein, ok cool", kommentiert dazu die Autorin Sophie Paßmann die Argumentationslinie. Shapira wiederum vermisst Distanzierungen anderer Deutschrapper gegenüber Fler. Das sei "eine Blamage" für die Szene, attestiert er. "Hoffe, ihr findet eure Wirbelsäule vor dem nächsten Interview." (gpi, 2.3.2020)