In Medizin beispielsweise gibt es Aufnahmetests mit beschränktem Platzangebot.

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Wien – Derzeit gibt es nur bei 15 Prozent der 1.158 Bachelor- und Diplomstudien an Unis Zugangsbeschränkungen, trotzdem musste im Wintersemester 2019 bei jedem zweiten begonnenen Studium ein Aufnahmeverfahren absolviert werden. Grund ist die Konzentration eines Gros der Studenten auf Massenfächer: Zuletzt haben sich 56 Prozent der Anfänger in zwölf Prozent der Studienrichtungen eingeschrieben.

In den vergangenen Jahren sind laut Daten des Bildungsministeriums im Schnitt jeweils 40 Prozent der Neueinschreibungen in einem zugangsbeschränkten Studium erfolgt – die Bandbreite reicht dabei vom unverbindlichen Online-Self-Assessment, durch das man die eigene Studienentscheidung hinterfragen soll, bis zum Aufnahmetest in Studien mit beschränktem Platzangebot wie etwa Medizin.

52 Prozent der Inskriptionen mit Aufnahmeverfahren

Mit dem Wintersemester 2019 sind bundesweit neue Aufnahmeverfahren in Erziehungswissenschaft, Fremdsprachen und Jus dazugekommen. An einzelnen Unis wurde zudem die Möglichkeit genutzt, lokal überlaufene Fächer wie Soziologie, Politikwissenschaften oder Chemie zu beschränken. Die Folge: Im Wintersemester 2019 mussten bei 52 Prozent der Neueinschreibungen Aufnahmeverfahren absolviert werden.

Würden die Unis die rechtlichen Möglichkeiten für Aufnahmeverfahren voll ausschöpfen, würde dieser Anteil laut Prognose des Bildungsministeriums auf 73 Prozent steigen. Über alle Uni-Studien hinweg gäbe es dann bei 37 Prozent der Bachelor- und Diplomstudien eine Form von Zugangsbeschränkung. Betrachtet man auch Fachhochschulen und private Unis, bei denen Aufnahmeverfahren zur Regel gehören, mussten zuletzt bei 64 Prozent der Studien Aufnahmeverfahren absolviert werden. (APA, 3.3.2020)