Fake-Vorwürfe gegen "Late Night Berlin" und "Duell um die Welt" mit Joko Winterscheidt (l.) und Klaas Heufer-Umlauf, hier auf der Suche nach "Die beste Show der Welt".

Foto: ProSieben/Andreas Franke

Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf würden in ihren ProSieben-Shows "Duell um die Welt" und "Late Night Berlin" die Zuschauer täuschen und gespielte Szenen als spontane Ereignisse darstellen. Das berichteten das ARD-Magazin "Panorama" und das NDR-Reporagemagazin "STRG_F". ProSieben weist das zurück: Laiendarsteller seien bei diesen Formaten "kein Geheimnis".

ProSieben bestätigt in einer Pressemitteilung, dass teilweise Schauspieler zum Einsatz kommen: "Für Einspielfilme werden neben spontanen Passanten ab und an ganz offen und öffentlich Teilnehmer gesucht, um sicherzustellen, dass ausreichend Protagonisten zur Verfügung stehen, die bereit sind, sich filmen zu lassen. Sie wissen nicht, was redaktionell für sie vorbereitet wird."

Zu Fake-Vorwürfen über einen Einspielfilm im Heißluftballon für "Duell um die Welt" erklärt der Sender: "Wir arbeiten bei allen Filmen mit den höchsten Sicherheitsstandards, um das Leben unserer Protagonisten nicht zu gefährden. Dies ändert nichts an der subjektiven Wahrnehmung und Bereitschaft unserer Protagonisten: Wo einst Joko einen sehr besonderen Bungee-Jump aus Angst ablehnte, ließ sich Charlotte Roche später Haken in ihren Rücken rammen. Und sprang."

Einen Einspieler zu Fahrraddiebstahl in "Late Night Berlin" erklärt ProSieben als "humoristische Sensibilisierung für das Thema". Schnittbilder seien nachträglich gedreht worden. Der Sender räumt ein: "Selbstkritisch möchten wir anfügen, dass in diesem Fall der satirische Ansatz des Filmes womöglich deutlicher gemacht hätte werden müssen. Die Redaktion und die Produktion waren jedoch davon ausgegangen, dass ein Feuerschlucker, eine zirka vier Meter große Frau und ein Kirchenchor ausreichend Hinweis darauf liefern würden."

ProSieben betont, mit der Produktionsfirma Florida Entertainment habe man 53 Fragen des NDR-Teams beantwortet habe, nur vier "nahezu deckungsgleiche Fragen" an ProSieben direkt dann nicht mehr, das aber erklärt.

ProSieben wirft nun "STRG_F" seine Recherchemethoden vor: "Es wurden massiv Beteiligte und Unbeteiligte unter Druck gesetzt", erklärt Sprecher Christian Körfer in einer Aussendung. Und: "Es wurde wohl mit der Frage gearbeitet: Kennst du jemanden, der Florida hasst?" Man distanziere sich von solchen Methoden.

Der Beitrag von STRG_F über Joko und Klaas:

STRG_F

(red, 4.3.2020)