Hebamme über Personalmangel: "Druck, nicht krank zu werden"
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Maria von Usslar, Antonia Titze
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Die Geburtshilfe in Österreich ist unterbesetzt. Hebamme Sophie Hafner fürchtet sich vor dem Fall, krank zu werden und eine Familie allein zu lassen
In Wien gab es 2019 nur mehr 23 Hebammen und 440 Wahlhebammen für über 20.000 Geburten. Ein Hilferuf des Hebammengremiums hat dazu geführt, dass es im nächsten Quartal immerhin 26 Kassenhebammen für Wien geben wird (DER STANDARD berichtete). Die Stadt bräuchte allerdings 64 Kassenhebammen, um überhaupt an den durchschnittlichen Betreuungsschlüssel von ganz Österreich heranzukommen. In manchen Bundesländern ist es dagegen nicht einmal möglich, offene Kassenplätze zu besetzen, so etwa im Burgenland. Dort sind vier von zehn Stellen unbesetzt.
Sophie Hafner kennt die Engpässe in Wien und im Burgenland. Sie ist in einem Wiener Krankenhaus angestellt und betreut zusätzlich freiberuflich als Wahlhebamme Familien im Seewinkel im Burgenland. Einen der offenen Kassensitze will sie nicht besetzen, zu groß sei die Verantwortung, alle Familien überhaupt versorgen zu können. Sie spürt bereits als Wahlhebamme hohen Druck, nicht krank zu werden oder in den Urlaub zu fahren. Viele Hebammen schrecken auch die weiten Anfahrten auf dem Land und der Kassentarif ab.
(Maria von Usslar, Antonia Titze, 5.3.2020)
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