Italien schließt alle Schulen und Universitäten bis 15. März, bei uns geht es vorerst einmal um die beste Art der Hausquarantäne. Wer in Wien glaubt, am Coronavirus erkrankt zu sein, soll nicht in die Ambulanz oder zum Hausarzt rennen, sondern es kommt der Ärztenotruf, und es wird entschieden: Spital oder Hausquarantäne. Sehr vernünftig, diese Wiener Regelung.

Italien schließt alle Schulen und Universitäten bis 15. März.
Foto: EPA/Matteo Corner

Aber in der Hausquarantäne warten praktische Probleme. Die Infizierten sollen in eigenen Zimmern bleiben und ein eigenes Bad und eine eigene Toilette benutzen sowie möglichst jeden Kontakt mit anderen Mitbewohnern vermeiden. Dieser Ratschlag überschätzt die Größe und Ausstattung der meisten Wohnungen. Davon abgesehen stellt sich die Frage nach dem Zeitvertreib bei nur leichten Symptomen: Einige seltsame Käuze versuchen es noch mit Lesen, Computerspielen, okay, aber was tun die Älteren, um sich die Zeit zu vertreiben? Ewig kann man die "Nur keine Panik, wir schließen die Virusroute"-Interviews unseres Kanzlers auch nicht ansehen.

Außerdem werden Erkrankte anscheinend diskriminiert. Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, sah sich zu dem Aufruf veranlasst, Erkrankte mit Respekt zu behandeln und zu unterstützen. Als "Helden, die uns schützen" bezeichnete er jene in Quarantäne. Vielleicht kann man Auszeichnungen verleihen: "Held der Quarantäne" oder so? (Hans Rauscher, 4.3.2020)