Der Text wurde für Kinder im Alter zwischen 7 und 12 Jahren geschrieben und ist Teil der "Edition Zukunft für Kinder"-Ausgabe.
Foto: fatih aydogdu

Intelligente Maschinen, die uns im Alltag helfen und komplizierte Aufgaben lösen, sind ein alter Traum der Menschen. Wer hätte nicht gern einen Begleiter, der immer die passende Antwort auf alle Fragen hat, alle Sprachen der Welt spricht, von allein Fahrzeuge lenkt und obendrein vielleicht auch noch witzig und unterhaltsam ist?

Was ist künstliche Intelligenz?

Vieles davon ist jetzt schon möglich, denn seit über 70 Jahren versuchen Forscher intelligente Maschinen, die uns ähnlich sind, zu bauen. Die Wissenschafter erschaffen Computersysteme, die ähnlich wie das menschliche Gehirn arbeiten sollen. Und weil sie eben nur eine Nachahmung oder Kopie der menschlichen Intelligenz sind, nennt man das künstliche Intelligenz, oder abgekürzt: KI.

Wenn du groß bist, gehören die Roboter zu unserem Alltag.
Foto: fatih aydogdu

In deinem Alltag bist du wahrscheinlich schon künstlicher Intelligenz begegnet. Man findet sie zum Beispiel in Sprachassistenten wie Apples Siri, Amazons Alexa und Googles Assistant. Diese Art von künstlicher Intelligenz nennt man schwache KI. Das liegt daran, dass sie nur eine Sache richtig gut können wie eben Sprache erkennen. Andere KIs können Schach spielen, Sprachen übersetzen oder Gesichter erkennen.

Was können Roboter für uns tun?

Ein anderes Beispiel für schwache KI sind Staubsaugerroboter. Mithilfe von Sensoren erkennen diese kleinen Helfer Hindernisse und entscheiden dann, ob sie ausweichen wollen oder versuchen, das Hindernis zu überwinden.

Es gibt aber auch Roboter, die humanoid aussehen. Das heißt, dass sie uns Menschen ähneln. Sie haben zum Beispiel Augen, in die Kameras eingebaut sind, und Ohren, die wie Mikrofone funktionieren.

Solche Roboter, die meistens so groß wie Volksschüler sind, kommen in Altersheimen zum Einsatz. Dort helfen sie den Pflegerinnen und Pflegern. Sie können einfache Sätze sprechen oder den Bewohnern der Heime etwas vorlesen. Es gibt auch Roboter, die wie ein Hund oder eine Robbe aussehen. Sie leisten Kindern oder alten Menschen im Spital Gesellschaft und muntern sie auf. In einigen Kindergärten und Schulen kommen auch schon Lernroboter zum Einsatz, die Kindern zum Beispiel Fremdsprachen beibringen oder mit ihnen Rechnen üben.

Mit Robotern spielen? In einem Altersheim sind sie schon im Einsatz.
Foto: www.corn.at Heribert CORN

Werden uns die Maschinen ersetzen?

Viele Menschen fürchten sich davor, dass irgendwann Roboter, die wie wir Menschen aussehen und denken, uns ersetzen werden. Aber von solchen gruseligen Erfindungen ist die Forschung noch sehr weit entfernt.

Wir wissen noch zu wenig über unser Gehirn, um eine wirklich starke KI bauen zu können, die schlauer oder kreativer ist als wir selbst. Aber die Computersysteme werden immer besser, und in Zukunft wird die KI viele lästige Aufgaben von uns Menschen übernehmen.

Roboter helfen im Kindergarten und bringen Kindern Fremdsprachen bei.
Foto: APA/Ralf Hirschberger

Wenn du erwachsen bist, wirst du wahrscheinlich nicht mehr Auto fahren müssen, weil auf unseren Straßen autonome, also selbstfahrende, Fahrzeuge unterwegs sein werden. Vielleicht wird es in Zukunft auch Sprachübersetzungsroboter geben, die so gut sind, dass wir keine Fremdsprachen mehr lernen müssen und mit ihrer Hilfe mit jedem Menschen auf der Welt direkt sprechen können. Die KI wird uns außerdem helfen, Krankheiten schneller zu erkennen. Wenn du groß bist, werden die schlauen Maschinen ein fixer Teil unseres Lebens sein. (Olivera Stajić, 9.3.2020)