Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Arbeitsministerin Christine Aschbacher bei der Pressekonferenz am Freitag.

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Wien/Schwechat – Die Bundesregierung ist bezogen auf die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus um Beruhigung bemüht. Den aktuellen Bericht über die Lage in Österreich finden Sie hier. Die gesamte wirtschaftliche Entwicklung Österreichs sei stabil, einzelnen betroffenen Branchen – Luftfahrt, Tourismus, der Holzindustrie in Kärnten – will man aber helfen, betonten Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) am Samstag bei einer Pressekonferenz.

Regierung macht Mittel für Kurzarbeit frei.
















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NAMEBundesregierung macht Mittel für Kurzarbeit frei



Hier habe sich das Modell der Kurzarbeit bewährt, betonten die Politikerinnen. Die AUA plant eine solche ab 1. April, Regierung und AMS wurden darüber informiert. Die genauen Details sind aber noch offen. Am Dienstag trifft sich der AMS-Verwaltungsrat um über das konkrete Vorgehen zu beraten. Derzeit ist der Topf für Kurzarbeit mit 20 Millionen Euro gefüllt. Dieser Betrag dürfte aber erhöht werden.

Kündigungen vermeiden

"Ungeachtet des weiteren Prozederes – was, wann, wie viel – werden wir als Bundesregierung geschlossen mit den Sozialpartnern alles dafür tun, dass Arbeitsplätze bei der AUA gesichert bleiben und es zu keinen Kündigungen kommt", sagte Aschbacher. "Die Kurzarbeit ist ein Modell, das sich in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten bewährt hat und Arbeitsplätze in Österreich sichert."

Die Ausgestaltung bei der AUA sei noch offen, daher seien auch die Kosten noch offen. Andere Anträge gebe es bisher noch nicht. Die Bundesregierung werde jedenfalls für die notwendigen Mittel sorgen, so Aschbacher.

Unsicherheiten vermeiden

"Wir sind auf verschiedene Szenarien vorbereitet", sagte Schramböck. Vorsorge sei besser als Nachsorge. "Unsicherheiten sind Gift für die Unternehmen." Die Wirtschaftsministerin will auch mit den heimischen Banken das Gespräch suchen. "Sie sind aufgefordert, Kredite nicht frühzeitig fällig zu stellen." Die Situation werde insgesamt gemeistert werden und vorübergehen, beruhigte Schramböck.

Bereits zuvor hatte die Bundesregierung angekündigt, Haftungen für bis zu 100 Millionen Euro an Krediten für Hotels zu übernehmen, die wegen des Coronavirus mehr als 15 Prozent an Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Dazu gibt es 10 Millionen Euro schwere Garantien für KMU die über das aws abrufbar sind.

Bei der AUA wurde gestern Kurzarbeit ab 1. April angekündigt. Schon zuvor wurden Flüge nach China und in den Iran gestrichen, jene nach Italien um 40 Prozent reduziert – unabhängig von den neuen, am Freitag angekündigten Einflugsperren durch die Bundesregierung. Zusätzliche Streichungen sind bei der AUA nicht ausgeschlossen. Von 80 AUA-Flugzeugen stehen derzeit 14 Maschinen Coronavirusbedingt am Boden und es könnten noch mehr werden, sagte AUA-Chef AUA-Chef Alexis von Hoensbroech im "Morgenjournal" des ORF-Radio am Samstag. (APA, red, 7.3.2020)