Es rennt nicht so für den KAC.

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Wien – Der KAC ist als einer der Favoriten in die Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) gestartet. Nach dem Meistertitel wurde der Kader fast komplett gehalten und mit den beiden österreichischen Teamstürmern Lukas Haudum und Manuel Ganahl verstärkt. Nun droht aber ein überraschend frühes Saisonende, die Klagenfurter stehen gegen die Black Wings Linz vor dem Aus im Viertelfinale.

Der KAC liegt in der "best of seven"-Serie mit 0:3 zurück und kann sich keine Niederlage mehr leisten. Die Statistik spricht klar gegen den Titelverteidiger. Ein 0:3 hat in Österreich bisher erst eine Mannschaft aufgeholt, das historische Comeback haben die Black Wings Linz im Halbfinale 2010 gegen die Vienna Capitals geschafft.

Finnische Kritik

Nach der 2:3-Heimniederlage am Sonntag ging Trainer Petri Matikainen mit seinem Team hart ins Gericht. "Ein enorm enttäuschender Abend. Es ist nicht zu akzeptieren, wie wir in den ersten zwei Dritteln gespielt haben. 5.000 Fans kommen in die Halle und unterstützen uns, aber wir treten wie Angsthasen auf", kritisierte der Finne.

Vor dem Gastspiel am Dienstag (19.15 Uhr) in Linz forderte Matikainen Kampfgeist ein. "Wenn wir so weitermachen, wird die restliche Saison nur noch kurz dauern. Wir brauchen jetzt sprichwörtlich eine Pille, die uns aufwachen lässt und signalisiert, dass wir zu kämpfen beginnen müssen", sagte der Coach.

Rücken zur Wand

"Wir sind mit dem Rücken zur Wand, das wissen wir alle, aber aufgeben tun wir sicher nicht", betonte Routinier Thomas Koch. "Wir müssen Ruhe bewahren, müssen einen Schritt nach dem anderen machen", erklärte der Stürmer. Und es gilt, die Linzer Waffen zu entschärfen. Gutes Powerplay, Effizienz vor dem Tor und eine herausragende erste Sturmlinie mit Brian Lebler, Rick Schofield und Dragan Umicevic haben die Black Wings in eine hervorragende Position gebracht.

In einer guten Position sind auch Red Bull Salzburg und die Vienna Capitals, die jeweils mit einer 2:1-Führung nach Villach bzw. Graz reisen. Die Salzburger können mit Torhüter J.P. Lamoureux auf einen sicheren Rückhalt bauen und den nächsten Schritt zum achten Halbfinal-Einzug in Serie machen. Der VSV will die Serie mit einem Heimsieg aber wieder spannend machen. "Salzburg ist ein absolutes Topteam. Um zu gewinnen, müssen wir noch schneller handeln und uns weiter steigern. Dann werden wir zu Hause zurückschlagen und die Serie ausgleichen", kündigte Trainer Rob Daum an.

Heimvorteil

Auch die Graz99ers wollen mit einem Heimsieg verhindern, mit 1:3 in Rückstand zu geraten. Bisher hat in der Serie mit den Vienna Caps stets das Heimteam mit 3:2 gewonnen. "Es sind drei Partien gespielt, alle waren sehr ähnlich. Wir dürfen einfach nicht den Fuß vom Gas nehmen", forderte Stürmer Mario Fischer.

Neben Linz kann auch der HCB Südtirol bereits am Dienstag den Halbfinal-Einzug fixieren. Wo das Spiel gegen Znojmo stattfindet, war allerdings am Montagmittag noch offen. Die Südtiroler hätten in Bozen Heimvorteil, allerdings gibt es Reiserestriktionen wegen des Coronavirus. Die Mannschaft ist jedenfalls am Sonntagabend von Znojmo heimgereist. (APA, 9.3.2020)