Paketzusteller Hermes startet in Deutschland einen Dienst, bei dem Personen bezahlt werden, wenn sie Packerln für ihre Nachbarn entgegennehmen.

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Online-Shopping hat nicht nur dazu geführt, dass Paketdienste und Post mehr zu tun haben. Es bringt auch Nachbarn zusammen. Wer schon einmal über einen längeren Zeitraum tagsüber zu Hause war, kennt das: Man wird zur Abgabestelle für die Pakete der Nachbarn. In Deutschland will der Paketdienst Hermes Anreize dafür schaffen, dass man diesen Nachbarschaftsdienst bereitwilliger antritt – indem man dafür bezahlt wird.

30 Cent pro Packerl

Hermes hat dafür in mehreren deutschen Großstädten das Pilotprojekt "Paketfuxx" gestartet. Wer Lieferungen für seine Nachbarn annimmt, erhält 30 Cent pro Packerl. Das gilt nach Angaben des Unternehmens unabhängig davon, welcher Zustelldienstleister die Pakete bringt. Nachdem der Test in Nürnberg bereits gut angekommen ist, wird der Dienst nun auf Berlin, Leipzig und Dresden ausgeweitet, wie das Unternehmen am Montag bekanntgegeben hat.

Und so funktioniert das Ganze: Sowohl jene Personen, die Pakete annehmen wollen, als auch jene, die an "Paketfüxxe" zustellen lassen möchten, registrieren sich über eine App. Diese gibt es für iOS und Android. Beim Online-Shopping wird dann die Adresse des gewünschten Nachbarn angegeben. Auch Retouren können über den "Paketfuxx" abgewickelt werden. Das Geld wird im Folgemonat ausbezahlt, allerdings erst, sobald man zehn Euro Guthaben erreicht hat.

CO2 sparen

Wer die Packerl nicht aus monetären Gründen, sondern aus reiner Nettigkeit annehmen will, kann auf die Vergütung auch verzichten und stattdessen das Geld an Umweltschutzprojekte spenden. Denn Hermes will den Dienst auch als Nachhaltigkeitsprojekt verstanden wissen. "Durch die zielgerichtete Ablieferung der Pakete werden unnötige Anfahrten beim Endkunden verringert. Das reduziert das Verkehrsaufkommen und spart CO2-Emissionen ein", so das Unternehmen. (red, 10.2.2020)