Die Corona- und Fledermaussuppen-Witze sind uns erst einmal vergangen, und es beginnen leichte Zweifel in uns zu nagen, ob uns in dieser Situation unsere unbestreitbare Expertise im Balkanroutenschließen wirklich weiterhilft. Ja, jetzt sollte man nach Hallstatt fahren, aber in die traurigen Gesichter der dortigen Gastwirte zu schauen gibt dann auch wieder nichts her.

Die Händewaschkampagne bekehrt auch die letzten Saubären.
Foto: Veronika Huber

Angeblich hat ein lustiger Rabbi in Israel Corona-Bier als Gegenmittel empfohlen – aber der weiß nichts von der Fastenzeit, in der hierzulande auch die verstocktesten postchristlichen Heiden plötzlich auf alkoholische Enthaltsamkeit setzen. Auf dass es ihnen zum Osterfest wieder umso besser schmecke. Ich finde ja, dass diese Abstinenzler sich aktuell gegen das nationale augustinische Erbe versündigen: jenes des "lieben Augustin, alles ist hin". Und? Überlebt hat er’s! Prost!

Die Ära nach Corona wird bestimmt auch eine bessere insofern sein, als die derzeitige Händewaschkampagne auch noch den letzten Saubären, die letzte Saubärin bekehren wird, die sich – auch das offenbar Tradition in Österreich! – nach dem Toilettengang den Zwischenstopp am Waschbecken bisher erspart haben. Die derzeit in den Häuseln der ganzen Nation aufgehängten Waschanleitungsplakate gehören zwar eigentlich an die Hauseingänge. Aber das wäre vielleicht doch zu aufdringlich. Ein bisschen möchten wir unsere kontaminierten Pfoten behalten dürfen. (Gudrun Harrer, 10.3.2020)