Klein, leicht und windschnittig. Angelehnt an das Design von Vögeln, will das US-Start-up Aptera einen zweiten Anlauf für sein elektrisches Fahrzeug versuchen und geizt dabei nicht mit Superlativen.

Aptera Motors

Je nach Breitengrad und täglicher Sonneneinstrahlung verspricht Aptera eine tägliche Mindestreichweite von 16 (etwa im Norden Schottlands) bis hin zu 33 Kilometern (etwa in Kalifornien oder Saudi-Arabien) und Maximalwerte von 65 Kilometern Reichweite – und das Ganze ohne eine einzige Aufladung. Schließlich soll der Zweisitzer mit Solarpanelen am Dach ausgestattet werden.

Innenansicht.
Foto: Aptera

Leicht und sicher

Wer bereit ist, den elektrischen Dreiräder an einer Ladestation aufzuladen, soll dank der leichten Bauweise aus der Schiffsfahrt eine Reichweite von bis zu 1.600 Kilometern erreichen. In der kleinsten der drei Akku-Ausführungen soll der Wagen gar nur ein Gesamtgewicht von 800 Kilogramm haben. Viermal weiter als ein herkömmliches Elektroauto mit vergleichbarem Akku will man damit kommen. Angetrieben werden die beiden Vorderräder jeweils durch einen 50-kW-Radnabenmotor. Allrad soll erst später kommen.

Das Auto-Vogerl.
Foto: Aptera

Trotz ihrer Kompaktheit sei die Fahrgastzelle aus Kunststoffverbundwerkstoffen mit Sandwich-Kern die sicherste der Welt, heißt es seitens des Unternehmens. Mit zehn Teilen soll sie fast 300 Komponenten weniger als herkömmliche Fahrzeuge haben.

Angeblicher Reichweitenvergleich – herausgegeben von Aptera.
Foto: Aptera

Für 2020 sind drei Prototypen anberaumt, deren Produktion insgesamt 2,5 Millionen US-Dollar kosten soll. Bis 2022 will man jährlich bis zu 10.000 Stück ausliefern, um jeweils rund 40.000 US-Dollar. Im selben Jahr soll auch eine Sechssitzer-Variante präsentiert werden. Mit wie vielen Rädern diese auskommen soll, steht noch nicht fest.

In nicht allzu ferner Zukunft will man die Autos zusätzlich auf volle Autonomie umstellen. Ein japanisches Softwareunternehmen arbeitet an der entsprechenden Technik. Ob die Heilsversprechungen des US-Start-ups Realität werden, wird sich weisen. Ein 2009 vorgestellter Prototyp der Firma schaffte es nie auf den Markt. Die 2011 aufgelöste Firma wurde inzwischen neu gegründet. Auch klingen die Zahlen und Daten für manch Mobilitätsexperten zu optimistisch. (faso, 11.3.2020)