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Die Richter in Badhoevedorp, Niederlande, beim Prozess um den Abschuss der malaysischen Passagiermaschine MH17 über der Ostukraine.

Foto: Reuters / PIROSCHKA VAN DE WOUW

Amsterdam/Kiew – In dem seit Montag laufenden Strafprozess um den Abschuss der malaysischen Passagiermaschine MH17 über der Ostukraine hat die Staatsanwaltschaft schwere Vorwürfe an die Adresse Russlands gerichtet. Es gebe Anzeichen dafür, dass die russische Regierung die Untersuchung behindern wolle, sagte Staatsanwalt Thijs Berger am Dienstag im Gericht in Badhoevedorp bei Amsterdam.

Angeklagte nicht vor Gericht erschienen

Der Strafprozess soll den Absturz der Boeing 777 der Malaysia Airlines ahnden, die im Sommer 2014 über dem Kriegsgebiet abgestürzt war. Alle 298 Insassen waren ums Leben gekommen. Angeklagt sind in den Niederlanden drei Russen und ein Ukrainer. Sie erschienen nicht vor Gericht.

Staatsanwältin Dedy Woei-a-Tsoi warf Moskau offen eine Desinformationskampagne vor. Die russischen Behörden hätten bisher keine endgültige Haltung zum Ablauf der Ereignisse vom 17. Juli 2014 eingenommen. Stattdessen würden Ermittlungsergebnisse in Zweifel gezogen. "Die zynische Desinformationskampagne zum Schicksal von Flug MH17, die seit über fünf Jahren läuft, ist eine schwere Belastung für viele Angehörige", sagte die Staatsanwältin. (APA, 10.3.2020)