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Das Flüchtlingslager Nizip in der türkischen Provinz Gaziantep.

Foto: REUTERS/Umit Bektas

Ankara – Von EU-Geldern für Flüchtlinge in der Türkei haben allein über das UN-Welternährungsprogramm (WFP) innerhalb von drei Jahren mehr als 1,7 Millionen Menschen profitiert. Das berichtete das WFP am Dienstag in Genf.

Die EU habe mehr als 1,3 Milliarden Euro für das Bargeldprogramm "Soziales Notnetz" – Emergency Social Safety Net (ESSN) – zur Verfügung gestellt. Das WFP habe dies zusammen mit türkischen Partnern umgesetzt. Die Flüchtlinge erhalten dabei Geldkarten mit Bargeld – pro Person knapp 20 Euro im Monat – und könnten das Geld nach Bedarf ausgeben. Praktisch das ganze Geld sei in die türkische Wirtschaft geflossen.

Untersuchungen hätten gezeigt, dass unter den Empfängern im Mai 2017 erst jeder vierte seinen Lebensunterhalt selbst decken konnte. Mithilfe der EU-Zuwendungen sei es im September 2019 jeder zweite gewesen. Im gleichen Zeitraum sei die Zahl der Familien, in denen Kinder durch Arbeit zum Lebensunterhalt beitragen mussten, fast halbiert worden. Nach Studien werden solche Guthaben von Flüchtlingen überwiegend für Nahrungsmittel, Miete und andere Lebenshaltungskosten ausgegeben, wie das WFP mitteilt.

Die Türkei beherbergt nach UN-Angaben etwa vier Millionen Flüchtlinge, so viele wie kein anderes Land. Darunter sind 3,6 Millionen Menschen aus Syrien. (APA, 10.3.2020)