Bild nicht mehr verfügbar.

Im 26. Jahr ihres Bestehens wird die E3 heuer erstmals als "Präsenzveranstaltung" ausfallen.

Foto: Reuters

Nach der Game Developers Conference, der Facebook F8 und der Google I/O hat es aufgrund der Sorgen vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus nun die nächste Großveranstaltung erwischt. Heuer wird auch die E3, die wichtigste Spielemesse des Jahres, ausfallen.

Zuvor hatten schon anonyme Quellen gegenüber "Ars Technica" von der geplanten Absage berichtet und sich dabei direkt auf die Entertainment Software Association (ESA), also die Veranstalter der E3, bezogen. Diese haben das Aus nun bestätigt. Auf der Homepage der Messe ist jetzt zu lesen, dass man sich "aus Gründen der Sicherheit und Gesundheit" aller Beteiligten zu dieser "schwierigen Entscheidung" gezwungen sah.

Auch der Publisher Devolver Digital streute wenig subtile Hinweise auf die bevorstehende Absage.

Laut Plan sollte das Event vom 9. bis 11. Juni am üblichen Standort im Los Angeles Convention Center steigen. Die Absage war ursprünglich schon für Dienstag erwartet worden. Es ist der erste Ausfall der E3 seit ihrem Start im Jahr 1995.

Die ESA ist bereits in Kontakt mit Ticketbesitzern und Ausstellern hinsichtlich einer Refundierung ihrer Kosten. Zudem führt man mit den Partnern aus der Games-Industrie Gespräche über ein Online-Programm als Alternative zur Präsenzveranstaltung.

Herausforderung für US-Gesundheitssystem

Die Absage ist angesichts der bisherigen Ausfälle diverser Messen nicht verwunderlich. Zudem beginnt die Ausbreitung des Coronavirus in den USA gerade erst und könnte das Gesundheitssystem des Landes vor harte Herausforderungen stellen.

Die Regierung ist laut "The Atlantic" in Sachen Präventions- und Kontrollmaßnahmen eher spät dran, gleichzeitig gibt es in den USA laut CIA World Factbook (2019) nur knapp drei Krankenhausbetten pro 1.000 Einwohner (zum Vergleich: in Deutschland sind es 8,3, in Österreich 7,6). Es wird außerdem befürchtet, dass viele Menschen, die Symptome zeigen, sich aus Furcht vor hohen Kosten nicht testen lassen könnten.

Weitere Events könnten fallen

Die Coronavirus-Epidemie dürfte auch noch zum Ausfall von anderen Veranstaltungen führen. Ebenfalls auf der Kippe stehen etwa die Microsoft Build im April und die Computex in Taipeh im Juni. Auch im Kulturbereich wurden schon renommierte Events abgeblasen – beispielsweise die Leipziger Buchmesse und die Diagonale. (gpi, 11.3.2020)

Update, 17:05: Die ESA hat die E3 nun offiziell abgesagt. Der Artikel wurde entsprechend überarbeitet.