Tarek Leitner mit der Modellrechnung zu weiteren Ansteckungen.

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Was Tarek Leitner richtig gut kann, ist dieses: mit sonorer Stimme Beruhigung verbreiten. Leitners Stimme wünscht man sich im Ohr, wenn man auf einem sinkenden Schiff festsitzt, umtost von stürmischer See und hungrigen Salzwasserkrokodilen. Ungefähr so: "Es geht darum, die Ausbreitung zu verlangsamen, damit das Gesundheitssystem immer gut damit umgehen kann." Baldrian pur für die Nerven. Kein Wunder, dass Leitner die "ZiB Spezial" zu den Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus moderierte.

Die Modellrechnung über den Verlauf der Ansteckungen, die Informationen über die Einschränkungen im Alltag, Quarantäne, Virusangst, Home-Office, schließlich die Erklärung des Simulationsexperten Niki Popper von der TU Wien, wie man den exponentiellen Anstieg der Virusinfektionen eindämmen könnte: Die Sendung war eine gute Mischung aus plastischen Erklärungen und praktischen Tipps – mit dem Grundton: Es gibt keinen Grund zur Panik, am besten fährt man mit Hausverstand, Rücksichtnahme und Verantwortungsbewusstsein.

Die Psychologin Brigitte Lueger-Schuster lobte die Regierung, weil sie "der Bevölkerung die Kompetenz zuspricht, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen". Kanzler Sebastian Kurz appellierte an die Jungen, auf die Älteren zu schauen. Auch er sprach unaufgeregt, und Kaiserenkel Karl Habsburg hat sich zwar angesteckt, sieht aber "keinen Grund zur Panik". Möge es so bleiben und der Baldrian in Österreichs Haushalte hineinwirken. Angst ist immer ein schlechter Berater. (Petra Stuiber, 11.3.2020)