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Wer sich ein Smartphone kauft, findet meist vorinstallierte Apps des Herstellers auf seinem neuen Gerät vor. Einige scheinen ganz praktisch, andere Apps können Nutzer aber nicht einschätzen und lassen sie dann oft unbeachtet in irgendeiner Ecke auf ihrem Smartphone liegen. Diese sogenannte Bloatware nimmt jedoch wichtigen internen Speicherplatz weg und kann auch Auswirkungen auf die Schnelligkeit des Handys haben. Dem können Nutzer entgegenwirken, wie Alexander Emunds vom Onlineportal teltarif.de weiß: "Es gibt für Verbraucher Möglichkeiten, nicht genutzte Apps zu entfernen oder zumindest zu deaktivieren."

Vorinstallierte Apps sind oft nicht nur überflüssig, sie können auch die Sicherheit des Smartphones gefährden. Durch eine fehlerhafte Entwicklung können Apps zu einer Sicherheitslücke werden und ein Ziel für Hacker darstellen. Daher ist es ratsam, regelmäßig Updates vorzunehmen. Um dafür auch genügend Speicherplatz zur Verfügung zu haben, sollten Smartphone-Besitzer ab und zu Platz schaffen, indem sie nicht mehr benötigte Apps löschen. Alles, was länger nicht mehr genutzt wurde, sollte auf den Prüfstand – auch die oft übersehenen vorinstallierten Apps. Emunds erklärt: "In aktuellen Android-Versionen kann Bloatware beispielsweise direkt auf dem Startbildschirm deinstalliert werden. Dafür tippen Nutzer auf die App und halten den Finger gedrückt bis ein zusätzliches Menü aufploppt.

Gut für die Akkulaufzeit

Dort sollte nun die Option 'Deinstallieren' erscheinen." Alternativ können Anwendungen auch im App-Menü entfernt werden, indem Verbraucher dort auf die gewünschte App tippen und sie im Informations-Menü deinstallieren. "Allerdings können Android-Nutzer nicht jede vorinstallierte App durch Deinstallation auch wirklich löschen, manche können sie lediglich deaktivieren", so Emunds. Dazu gehören Google-Dienste wie YouTube oder Maps oder eigene Service-Apps des Smartphone-Herstellers. Wird die Anwendung wieder benötigt, ist eine erneute Aktivierung in der App-Übersicht jederzeit möglich. Anwender mit Expertenwissen könnten sich auf ihrem Android-Smartphone Root-Rechte – einen Vollzugriff auf das System – verschaffen und unnötige Apps komplett deinstallieren. Solch ein Vorgehen kann allerdings den Verlust der Gewährleistung oder der Herstellergarantie nach sich ziehen.

Wer ein Apple-Gerät mit mindestens iOS 12 besitzt, kann ebenfalls bestimmte integrierte Apps auf seinem Smartphone löschen. Dafür wird der Finger auf das Icon gelegt, bis die App wackelt. Anschließend muss auf das erscheinende x gedrückt werden, um die jeweilige App zu löschen. Der Vorgang wird mit Drücken auf die Home-Taste beendet. Bedenken müssen Nutzer, dass damit auch verknüpfte Benutzerdaten und Konfigurationsdateien entfernt werden. Bei Apple gibt es jedoch nicht viel Bloatware. Zudem zählen viele der vorinstallierten Apps zu den Kernanwendungen und sind laut Apple wichtig für die Verwendung des iOS-Betriebssystems. Emunds meint abschließend: "Anwender, die auf ihrem Smartphone überflüssige Apps haben, sollten diese deaktivieren oder wenn möglich löschen. So kann die Rechenleistung für andere Apps erhöht und freier Arbeitsspeicher geschaffen werden. Außerdem können weniger im Hintergrund aktive Apps die Akkulaufzeit positiv beeinflussen." (red, 13.3. 2020)