Am Landesgericht Korneuburg fand der Prozess gegen drei Männer statt, die Molotowcocktails auf eine Asylunterkunft geworfen hatten.

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Korneuburg – Drei Männer mit Verbindung zu der rechtsextremen Identitären Bewegung wurden am Freitag am Landesgericht Korneuburg wegen Sachbeschädigung an einem Asylheim in Himberg im Bezirk Bruck an der Leitha schuldig gesprochen. Die Täter waren weitgehend geständig und wurden zu zweimal drei Monaten unbedingt und einmal sechs Wochen bedingt verurteilt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Beschuldigte drei Jahre nach der Tat ausgeforscht

Am 27. November 2016 haben die drei Verurteilten Molotowcocktails gegen die Außenmauer des Flüchtlingsheims geworfen, in dem zu dem Zeitpunkt 100 Asylwerber lebten. Menschen kamen nicht zu Schaden. Außerdem war ein gegenüber dem Objekt abgestellter Lkw-Anhänger mit dem Schriftzug "Phalanx" beschmiert worden. Ermittler verwiesen darauf, dass das der Name eines Online-Versands sei, der von führenden Mitgliedern der Identitären Bewegung betrieben werde.

Die Beschuldigten wurden im vergangenen Herbst, fast drei Jahre nach der Tat, ausgeforscht. Bei insgesamt vier Männern wurden im Oktober Hausdurchsuchungen durchgeführt und DNA-Abriebe abgenommen. Die DNA-Spuren von drei Verdächtigen wurden auch am Tatort gefunden.

Vor einem Schöffensenat in Korneuburg angeklagt war versuchte Brandstiftung. Weil ein Vorsatz nicht feststellbar gewesen sei, blieb es bei Sachbeschädigung, so das Gericht. (APA, 13.3.2020)