Die Übergangsregierung gab weniger für Werbung aus.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Die Übergangsregierung hat in ihrer Amtszeit bei Inseraten kräftig gespart. Das zeigen die Medientransparenzdaten, welche die Medienbehörde KommAustria am Freitag veröffentlicht hat. Demnach hat die Regierung im vierten Quartal 2019 um 68 Prozent weniger ausgegeben als die von ihr abgelöste türkis-blaue Regierung im Vergleichszeitraum 2018.

Die damalige Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein reduzierte die Ausgaben für Inserate etwa um 97 Prozent, das Sozialministerium um 93 Prozent. Nur Außenminister Alexander Schallenberg steigerte die Ausgaben um das Zweieinhalbfache. Er blieb als Einziger bis heute Minister.

Rund 5200 Körperschaften müssen ihre Werbeausgaben jedes Quartal an die Medienbehörde melden. Darunter sind Bund, Länder und Gemeinden, aber auch ausgelagerte Stellen und Unternehmen sowie Vereine, die vom Staat kontrolliert werden, etwa Energieversorger, Verkehrsbetriebe oder Tourismusverbände.

Boulevard und ORF größte Empfänger

Sie alle zusammen haben im letzten Quartal für rund 59,07 Millionen Euro* Werbung gebucht – etwas weniger als im vierten Quartal 2018 (59,96 Millionen Euro).

7,5 Millionen Euro flossen an den ORF, daneben ist der Boulevard großer Nutznießer der öffentlichen Werbung. Rund 5,8 Millionen Euro flossen im vierten Quartal 2019 an die "Kronen Zeitung", 3,4 Millionen an "Österreich", 3,3 Millionen an "Heute".

Unter den Bundesländern bleibt die Stadt Wien größter Werbetreibender. Sie gab mit 5,5 Millionen Euro mehr aus als alle anderen Bundesländer zusammen. Inklusive von der Stadt kontrollierter Unternehmen sind es mindestens 8,2 Millionen. (pp, 13.3.2020)