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Vertreter der irakischen Armee auf einem Flugplatz in Karbala, der sich gerade in Bau befindet und von US-Truppen attackiert wurde.

Foto: AP Photo/Anmar Khalil

Bagdad – Der von den USA und Deutschland genutzte irakische Militärstützpunkt Taji ist erneut mit Raketen beschossen worden. Das teilte die irakische Militärführung am Samstagmorgen mit, wie die staatliche irakische Nachrichtenagentur INA meldete.

Demnach wurden mindestens zwei Soldaten verletzt. INA zufolge schlugen mindestens zehn Raketen auf dem Militärstützpunkt ein. Wer für den Beschuss verantwortlich ist, war zunächst unklar.

Drei Tote am Mittwoch

Bereits am Mittwoch waren Raketen auf Taji abgefeuert worden. Dabei wurden zwei US-Soldaten und eine britische Soldatin getötet. Der Verdacht richtet sich gegen die proiranische Miliz Kataib Hisbollah. Die USA griffen als Vergeltung in mehreren Provinzen Positionen der Miliz an. Dabei starben mindestens sechs Menschen.

Die US-Armee und auch die deutsche Bundeswehr unterstützen die irakische Armee im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) und nutzen Taji nördlich der Hauptstadt Bagdad als Stützpunkt. Seit Ende Oktober gab es bereits 23 Raketenangriffe auf US-Einrichtungen im Irak. Die USA machen die Hisbollah-Brigaden für den Beschuss verantwortlich. Die einflussreichen proiranischen Milizen und Parteien fordern den Abzug der US-Truppen aus dem Krisenland.

Angst vor Eskalation

Die jüngsten gegenseitigen Angriffe schüren Ängste, dass die Konflikte in der Region erneut dramatisch eskalieren könnten. Eine extreme Zuspitzung der Lage hatte es bereits zum Jahreswechsel gegeben. Als Vergeltung für Raketenbeschuss mit einem getöteten US-Bürger tötete das US-Militär Anfang Jänner bei einem gezielten Drohnenangriff in Bagdad den einflussreichen iranischen General Qassem Soleimani. Durch diese Attacke gerieten die USA und der Iran an den Rand eines Krieges. (APA, 14.3.2020)