Lieferdienste sind ab Dienstag weiterhin nutzbar. Allerdings setzen die Anbieter darauf, Interaktion tunlichst zu vermeiden.

Foto: Mjam

Ab Dienstag sind in Österreich die Restaurants geschlossen. Essen soll man bei den heimischen Lieferdiensten aber weiterhin bestellen können. Auf STANDARD-Nachfrage bei Mjam richtete CEO Artur Schreiber aus, dass in den Restaurants für die Belieferung weiterhin gekocht werden darf. Diese sind ab Dienstag allerdings für die Öffentlichkeit geschlossen.

Interaktion soll vermieden werden

Um Lieferanten und Kunden zu schützen, hat die Bestellplattform einige Maßnahmen getroffen. So wird das Essen vor der Tür abgelegt, damit keine Interaktion stattfindet. In Restaurants soll zudem eine eigene Zone eingerichtet werden, von der der Fahrer das Essen abholt, um hier Kontakte ebenso zu vermeiden. Restaurantmitarbeiter und das Lieferpersonal haben ferner die Anweisung erhalten, ihre Hände und Ausrüstung regelmäßig zu desinfizieren.

Verzicht auf Barzahlung gefordert

Um auf Nummer sicher zu gehen, werden Kunden aufgefordert, auf eine Barzahlung zu verzichten. Bei Mjam kann etwa per Paypal, Sofortüberweisung, Apple Pay oder Kreditkarte gezahlt werden. Das Sackerl mit dem Essen soll außerdem nur an den Henkeln angegriffen werden – Restaurantpersonal und Fahrer sind aufgefordert, dieses nur am unteren Ende anzugreifen. Bei Lieferando sind ähnliche Maßnahmen getroffen worden, hier wird das Essen vor der Tür abgestellt. Nach der Annahme geht der Fahrer weg.

Essen auf Rädern operiert normal weiter

Generell ist die Situation laut Mjam-Chef Schreiber aber "dynamisch" und "kann sich ändern". Bei Essen auf Rädern sieht man die Situation entspannter. Laut Arbeiter-Samariter-Bund-Pressesprecherin Martina Vitek-Neumayer operiert der Dienst ganz normal weiter. Essen auf Rädern ist auf kurzfristige Buchungen vorbereitet, allerdings in erster Linie für Senioren. Diese zählen zur Risikogruppe des Virus. Auch hier wird das Essen vor der Tür abgestellt, sodass es zu keiner Interaktion zwischen Fahrern und Kunden kommt.

Online-Lebensmittelzustellung stößt an Grenzen

Bei der Online-Lebensmittelzustellung ist es unterdessen zu Engpässen gekommen. "Leider sind in Ihrer Region bereits alle Liefertermine ausgebucht. Weitere Termine werden in den nächsten Tagen freigeschaltet", hieß es am Sonntag auf der Billa-Website. Der Konzern arbeite aber "mit Hochdruck daran", alle Aufträge zu erfüllen – Verzögerungen sollten aber einberechnet werden.

Supermarktfilialen uneingeschränkt geöffnet

Auch bei Spar stößt man bei den Onlinebestellungen an die Grenzen. Für Salzburg ist derzeit der nächste Liefertermin am 25. März, für neue Bestellungen in Wien gibt es vorerst keine Liefertermine. "Wir können die Zustellfenster für die Onlinebestellungen leider nicht so einfach erweitern. Das geht organisatorisch nicht", hieß es von Spar auf APA-Anfrage. Die Supermarktfilialen haben in der nächsten Woche uneingeschränkt geöffnet. (Daniel Koller, APA, 15.3.2020)