Bundesheer-Arzt im Einsatz, als solche Einsätze noch möglich waren: Feldspital beim Einsatz Athum/Alba in Albanien 1999.

Foto: Bundesheer

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron spricht von einem Krieg gegen das Virus. Die Schweizer Armee bietet 8.000 Milizsoldaten auf, darunter alle vier Spitalbataillone. Und das österreichische Bundesheer? Schickt seine wackeren Grundwehrdiener in zivile Logistikzentren, um dort Packerln zu schupfen.

Nun ist die Tätigkeit des Packerlschupfens eine sehr sinnvolle und notwendige – aber eigentlich keine militärische.

Das Versprechen des Bundesheeres – Slogan: "Schutz und Hilfe" – ist in dieser Krise auf Hilfsarbeit reduziert.

Wie könnte das Bundesheer Schutz bieten? Etwa indem es seine Sanitätseinrichtungen bereitmacht, um im Falle eines verstärkten Anfalls an Corona-Patienten Bettenkapazität bereitstellen zu können. Geht aber nicht. Das Bundesheer hat nämlich gar keine Bettenkapazität mehr. Nicht für seine eigenen Soldaten, schon gar nicht für die Bevölkerung.

Das ist nicht die Schuld der Militärs. Die haben vor Jahren schon darauf gedrängt, die militärischen Sanitätseinrichtungen so auszustatten, dass diese im Katastrophenfall so hochgefahren werden könnten, dass daraus ein Reservespital würde. Das hat den Pfennigfuchsern im Rechnungshof nicht gefallen – sie haben die geringe Auslastung der Heeresspitäler kritisiert. Und die rot-schwarze Regierung hat 2012 die Heeresspitäler zu Tode gespart.

Jetzt rächt sich, dass man bei der Sicherheit keine Reserven bilden, sondern lieber sparen wollte. (Conrad Seidl, 17.3.2020)