Die chinesischen Behörden haben in einer Reaktion auf US-Maßnahmen die Ausweisung mehrerer Journalisten von "New York Times", "Wall Street Journal" und "Washington Post" angeordnet. Mitarbeiter dieser Medien, deren Akkreditierungen vor dem Jahresende ausliefen, müssten ihre Pressekarten binnen zehn Tagen zurückgeben, teilte das chinesische Außenministerium am Dienstag mit.

Es handle sich um eine Reaktion auf US-Maßnahmen gegen chinesische Journalisten in den USA. Es war zunächst unklar, wie viele Journalisten betroffen waren.

Die USA hatten erst kürzlich neue Beschränkungen für die Ableger chinesischer Staatsmedien in den USA erlassen. Das US-Außenministerium legte eine Obergrenze von 100 akkreditierten Mitarbeitern für fünf chinesische Presseorgane fest. Das Vorgehen könnte nach US-Medienberichten dazu führen, dass bis zu 60 zugelassene Chinesen das Land verlassen müssen. Zudem erwägt die US-Regierung, Visa für chinesische Journalisten künftig stärker zeitlich zu begrenzen.

US-Außenminister Mike Pompeo kritisierte am Dienstag die Reaktion Chinas. "Ich hoffe, sie werden das überdenken", sagte er. Der Vergleich zu den Maßnahmen der USA hinke. In den USA sei die Pressefreiheit in keiner Weise eingeschränkt. China dagegen verweigere der Welt Zugang zu dem, was im Land wirklich vor sich gehe. Dabei wäre Transparenz für die Menschen in China in Zeiten wie diesen wichtiger denn je, mahnte er. (APA, 17.3.2020)