Das Coronavirus sorgt weiterhin dafür, dass sich das Leben in Österreich großteils in den eigenen vier Wänden abspielt. Modisch bedeutet das, dass man maximal für ein Skype-Meeting die Motivation aufbringen muss, sich aus dem Pyjama zu schälen. Wer deshalb bereits modisch unter Entzugserscheinungen leidet, sollte sich diese Streaming-Tipps zu Herzen nehmen.

Alexander McQueen: Der britische Modedesigner war Visionär, Wegbereiter und Enfant terrible der britischen Modeszene. Seine Modeschauen sorgten in den 1990er- und 2000er-Jahren weit über die Modewelt hinaus für Furore. Stars wie Lady Gaga und Madonna zählten zu seinen Fans, Kate Moss war seine Trauzeugin. Die Dokumentation beleuchtet den Werdegang des aus einfachen Verhältnissen stammenden Modedesigners, seinen Einfluss auf die Modeszene und die Person Lee Alexander McQueen, die sich hinter der Legende vom großen Modeschöpfer verbirgt. ("Alexander McQueen", Regie: Ian Bonhôte und Peter Ettedgui, UK 2018, zu sehen auf Netflix)

KinoCheck Indie

Sophia (Britt Robertson) ist frech, aufbrausend, selbstbewusst und weiß so überhaupt nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Als sie durch Zufall eine gebrauchte Lederjacke für viel Geld auf Ebay verkauft, entwickelt sich daraus eine Geschäftsidee. Die Serie basiert auf der Autobiografie von Sophia Amoruso, der Gründerin der Verkaufsplattform Nasty Gal Vintage. "Girlboss" ist eine Netflix-Comedyserie, die von ihrer mitreißenden, wenn auch hin und wieder anstrengenden Hauptdarstellerin lebt. Modefans kommen nicht nur wegen Sophias Fashion-Business auf ihre Kosten. Auch die Outfits der Figuren sind mit viel Liebe zum Detail ausgewählt und passen genau in die frühen 2000er, in denen die Serie spielen soll. Schade, dass nach einer Staffel Schluss war – Netflix hat die Produktion der Serie nach nur 13 Folgen eingestellt. ("Girlboss", Idee: Kay Cannon, USA 2017, zu sehen auf Netflix)

KinoCheck

"The Assassination of Gianni Versace" ist die zweite Staffel der erfolgreichen Netflix-Serie "American Crime Story". Sie beruht auf den wahren Begebenheiten rund um die Ermordung des Modeschöpfers Gianni Versace (Édgar Ramírez). Dieser wurde Opfer des Serienmörders Andrew Phillip Cunanan (Darren Criss). Die Serie erzählt die Geschichte hinter diesen Morden, beginnend bei der Zufallsbekanntschaft zwischen Versace und Cunanan mehrere Jahre vor der Tat. Die Serie löste Proteste bei der Familie Versace und bei Gianni Versaces ehemaligem Lebensgefährten Antonio D'Amico (in der Serie gespielt von Ricky Martin) aus. D'Amico störte sich vor allem an teilweise fiktionalisierten Szenen, die Familie wohl auch an der offenen Darstellung von Versaces Homosexualität und einer möglichen HIV-Erkrankung. Die Serie stilisiert Versace nicht zum Helden, sondern thematisiert auch die Differenzen, die der hedonistisch lebende Gianni mit der konservativen italienischen Versace-Familie hatte. ("The Assassination of Gianni Versace", Idee: Scott Alexander und Larry Karaszewski, USA 2018, zu sehen auf Netflix)

TV Promos

"The Bold Type" kommt daher wie das "Sex and the City" für Millennials. Im Mittelpunkt stehen drei aufstrebende junge New Yorkerinnen, die bei dem Frauenmagazin "Scarlet" arbeiten. Jane (Katie Stevens) als Redakteurin, Sutton (Meghann Fahy) im Bereich Mode und Kat (Aisha Dee) als Head of Social Media. Die Serie thematisiert ihren Berufsalltag, ihre Liebesbeziehungen und bringt darin verwoben auch eine ganze Reihe gesellschaftspolitischer Probleme zur Sprache. Benachteiligung von Frauen in der Arbeitswelt, soziale Ungerechtigkeit, Hürden für gleichgeschlechtliche Paare und Missbrauch im Job sind nur einige davon. Trotzdem geht der Serie ihre Leichtigkeit nicht verloren. Modefans bringen nicht nur die stylishen Outfits der Protagonistinnen ins Schwärmen. Auch durch die Einblicke in die Modewelt, die die Serie bietet, kommen sie auf ihre Kosten. ("The Bold Type", Idee: Sarah Watson, USA 2017 bis heute, zu sehen auf Amazon Prime)

Freeform

Zugegeben: Bei Makeover-Shows denken die meisten zu Recht an schlechtes Nachmittagsfernsehen und fast schon bösartiges Zurschaustellen der Teilnehmer. "Queer Eye" funktioniert allerdings ganz anders: Fünf schwule Männer (genannt die "Fab Five") verpassen je einem Kandidaten pro Folge ein Makeover. Der Teilnehmer bekommt Hilfe in Sachen Mode, Ernährung, Einrichtung, Kultur und Pflege. Dabei behandeln die "Fab Five" die Kandidaten aber nie von oben herab, sondern begegnen ihnen mit viel Wertschätzung und Respekt. Als Zuseher hat man tatsächlich das Gefühl, es geht um die Kandidaten und ihr Wohlbefinden. Modefans kommen bei den Umstylings mit Tan France voll auf ihre Kosten. ("Queer Eye", Idee: David Collins, USA 2018 bis heute, zu sehen auf Netflix)

(Antonia Rauth, 22.3.2020)


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