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Humanoide Roboter werden gerne als junge, attraktive Frauenkörper gebaut.

Foto: AP Fotograf: Joerg Sarbach
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Bis vor kurzem waren Roboter noch ungelenke Blechhaufen, die bestenfalls für belustigtes Stauen sorgten. Inzwischen werden menschenähnliche Maschinen gebaut, die die Mimik von Menschen ganz glaubwürdig nachahmen. Vor allem in Japan und den USA ist man in der Herstellung humanoider Roboter weit fortgeschritten. Die meisten Androiden beziehungsweise Humanoiden sind weiblich und entsprechen den Fantasien ihrer männlichen Entwickler.

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Wie werden sich die Beziehungen zwischen Menschen, und insbesondere zwischen den Geschlechtern, verändern, wenn humanoide Roboter massenhaft produziert werden und kaum von Menschen zu unterscheiden sind?

Noch sind wir nicht so weit, beschwichtigt die Regisseurin des Films "Robolove", Maria Arlamovsky. Die Roboter können viel weniger, als uns die Enthusiasten weismachen wollen, sagt sie. Allerdings hängt es von uns allen ab, wie unser zukünftiges Leben mit den Maschinen ausschauen wird.

Die Premiere des Films "Robolove" wurde in die Zeit nach der Coronakrise verschoben.
Screen Anarchy

In ihrem Film kommen Wissenschafter und Wissenschafterinnen zu Wort, die mit ihren Robotern unterschiedliche Realitäten abbilden und verschiede Bedürfnisse befriedigen wollen.

Geheime Wünsche

"Ich frage mich vor allem, wieso junge, hübsche Frauenkörper nachgebaut werden", sagt Arlamovsky. Hier würden männliche Utopien umgesetzt, die eine devote Frauenfigur, vor der man keine Angst haben muss, imaginieren. Das sei eigentlich ein Rückschritt in die 1950er-Jahre, so Arlamovsky.

Regisseurin Maria Arlamovsky im EDITION ZUKUNFT-Gespräch.
Foto: philip pramer

Als Gesellschaft müssen wir uns überlegen, wie wir damit umgehen wollen, dass wir uns in Zukunft auf Maschinen einlassen, die uns vormachen, menschlich zu sein. Wie werden unsere Kinder damit umgehen, dass sie sich emotional an Roboter binden, die niemals widersprechen? "Wir wissen noch nicht, was das alles mit uns machen wird", sagt Arlamovsky. Wir sollen aber rechtzeitig ethische Überlegungen für die Zukunft anstellen. (red, 20.3.2020)