Noch nie dagewesene Katastrophe. Oder Mega-Facebook-Challenge. Das Schwerste seit dem Zweiten Weltkrieg. Oder Easy Homeworking. Quarantäne oder Zwangsferien. Todesgefahr oder neue Anstandsregeln.

Wir sind nicht vorbereitet. Nicht darauf. Auf den Crash des Systems aus einer unterschätzten Ecke. Wir können es uns nicht ausmalen, was da kommen kann. Wir wollen es uns nicht ausmalen, was da kommen kann. Wir sollten es uns besser wirklich nicht ausmalen, was da kommen kann.

Wir lernen uns kennen. Einblicke in Homeoffices. Einblicke auf Balkone. Noch ist alles irgendwie neu. Noch hat es Pop-up-Charme. Zumindest manchmal. Aber der beinharte Hintergrund? Wir musizieren und klatschen, wir videokonferenzieren und winken, wir wagen Spaziergänge und legen uns schlafen.

Foto: APA/BARBARA GINDL

Die Nächte sind dann wohl das Schlimmste. Da scheint es plötzlich nicht mehr sicher, ob die Sonne wirklich wieder aufgeht. Und plötzlich wird ganz gut verständlich, warum die Menschheit immer wieder das Licht, den Sonnenaufgang, den Frühling als Feierpunkte des Lebens wahrnimmt.

Wir sollten es uns wünschen, dass das Licht mit aller Kraft der Natur wieder kommen wird. Vision eines Zeitpunkts, wo es durchgestanden sein wird. Das lässt uns manches besser aushalten.

Wir werden noch viel Kraft brauchen, das alles zu meistern. Die Facebook-Challenges werden uns dann alle längst langweilen, die Ferienstimmung wird schon sehr lang vorbei sein. Es wird heftig werden. Dennoch nicht aufgeben.
Wir sind noch nicht einmal am Anfang der großen Welle.

In der Not lernen wir uns kennen. (Bernhard Jenny, 20.3.2020)

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