Das Bundeskanzleramt hat unter der Leitung des früheren Chief-Message-Control-Officers von Sebastian Kurz einen "digitalen Krisenstab" eingerichtet, der Fake-News im Zusammenhang mit dem Coronavirus bekämpfen soll. Die österreichischen Medien sollen eingebunden werden. (Alle? Auch jene, die überhaupt erst Fake-News produzieren?) Da gibt’s viel zu tun. Im Netz kursieren bereits viele Videos und Texte von teils bekannten Verschwörungstheoretikern, die einen unfassbaren Schwachsinn verbreiten, von dem man nicht glauben würde, dass das irgendein Mensch ernst nimmt. Aber es gibt sie, die Ernstnehmer – so wird etwa ein Video mit dem Titel "Krieg gegen die Bürger: Coronavirus ein Riesenfake? Eva Herman im Gespräch mit Dr. Wolfgang Wodarg" herumgereicht. Eine rechtspopulistische ehemalige TV-Moderatorin aus Deutschland und ein Lungenarzt.

Aufruf zum Abstand halten.
Foto: APA/AFP/JOHN MACDOUGALL

Und dann gibt es natürlich die bösartigen politischen Fake-News-Produzenten wie die Regierung des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán: dass am Coronavirus die Zuwanderung und der jüdische Milliardär George Soros schuld sind. Wie im Mittelalter. Da wurden für die Pest auch die "jüdischen Brunnenvergifter" verantwortlich gemacht.

Leute, das Fake-Virus verbreitet sich fast schneller als das reale. Achtet auch auf die geistige Ansteckung und haltet mindestens 100 Meter Abstand von diesem Zeug. (Hans Rauscher, 20.3.2020)