Eine Mitarbeiterin des Kölner Jugendamts wird erschlagen aufgefunden. Und weil das Todesopfer Verstöße mit großer Härte verfolgt hat, gibt es mehr als einen Feind. Im neuesten Kölner Tatort "Niemals ohne mich" (Sonntag, ORF 2, 20.15 Uhr; ARD, 20.30 Uhr) stoßen die Hauptkommissare Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Schenk (Dietmar Bär) auf getrennte Elternpaare, die gegeneinander kämpfen. Oft ohne Rücksicht auf die gemeinsamen Kinder. In weiteren Rollen spielen unter der Regie von Nina Wolfrum u. a. Roland Riebeling, Joe Bausch, Peter Schneider, Katrin Röver und Gerdy Zint. Für das Drehbuch zeichnet Jürgen Werner verantwortlich.

"Ballauf und Schenk müssen nicht viel machen", schreibt Birgit Baumann im TV-Tagebuch des STANDARD. Die eindringlichen "Familien"-Szenen würden für sich sprechen. "Es ist ein starker Tatort, der in schwieriger Zeit unbarmherzig daran erinnert, dass es nebst Corona auch noch sehr viel anderen Kummer in der Gesellschaft gibt", so Baumann.

Foto: ORF/ARD/Martin Valentin Menke

Die neue "Tatort"-Episode aus Köln lebe von der Klasse der Darsteller und Darstellerinnen, werde aber "ausgerechnet da schwächer, wo sie in Traditionellem verfangen bleibt", schreibt Holger Gertz in der "Süddeutschen Zeitung". Womöglich werde dieser "Tatort" konsumierbarer durch Rituale und Heiterkeit. "Noch stärker wäre er gewesen, wenn er sich getraut hätte, ein hartes Sozialdrama zu bleiben."

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"Hinter jeder Wohnungstür tut sich in diesem 'Tatort' ein Unglück auf, aber jedes Unglück fühlt sich anders an", schreibt Christian Buß im "Spiegel Online". Stark sei "wie hier die Milieus ineinander übergehen, wie die Geschlechterrollen offengehalten werden, ohne dass das gewollt wirkt". (red, 22.3.2020)

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