Pius Strobl leitet im ORF unter anderem das Bauprojekt Küniglberg (hier mit ORF-Chef Alexander Wrabetz bei einer Grundsteinlegung vor wenigen Wochen für Ö1/Ö3), Humanitarian Broadcasting und die Sicherheit.

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ORF-Mitarbeiter dürfen ab sofort nicht mehr als Freiwillige etwa für das Rote Kreuz oder andere Blaulichtorganisationen tätig sein. Pius Strobl, Sicherheitschef des ORF, hat den Mitarbeitern schriftlich mitgeteilt, sie hätten sich zwischen ihren "Dienstpflichten" für den ORF und ihrer Tätigkeit etwa als Rettungssanitäter "zu entscheiden".

"Mit sofortiger Wirkung aus dem Dienst zu stellen"

Strobl schreibt in dem Schreiben: "Fällt die Entscheidung für die private Tätigkeit der/des Sanitäters/in, ist dies zur Kenntnis zu nehmen, der/die Dienstnehmerin auf die dienstrechtlichen Folgen aufmerksam zu machen, mit sofortiger Wirkung aus dem Dienst zu stellen und Meldung an GPA (Personal/Administration im ORF) und Konzernsicherheit zu erstatten."

  • Update: Keine Konsequenz für Dienstverhältnis Auf STANDARD-Anfrage erklärt Strobl: Wenn sich Mitarbeiter dafür entschieden, ihre Arbeit im Rettungsdienst oder etwa im Hospiz fortzusetzen, hätten ihre ORF-Vorgesetzten diese Entscheidung zu respektieren. In dem Fall könnten sie aber aus Sicherheitsgründen nicht weiter im ORF Dienst tun. Hat das Konsequenzen für das ORF-Dienstverhältnis der Betroffenen? Das verneint Strobl entschieden.

Strobls Erklärung in dem Schreiben: Die "Treuepflicht" gegenüber dem Unternehmen zwinge dazu, "alles zu unterlassen, wodurch es zu einer Erhöhung des Infektionsrisikos und in der Folge zur Infektion von Kolleginnen und Kollegen kommen könnte".

Oberstes Ziel müsse es sein, die Mitarbeiter des ORF dauerhaft zu schützen, schreibt Strobl. "Dazu zählt, dass die KollegInnen mit gutem Grund davon ausgehen können, dass ein Maximum zu ihrem Schutz unternommen wird und sie sich in den Betriebsstätten größtmöglich nicht bedroht fühlen müssen."

Das Schreiben an die Mitarbeiter stammt von Ende voriger Woche.

Corona-Infektionen unter ORF-Personal – im Homeoffice

Nach STANDARD-Infos gibt es unter den rund 4.000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im ORF-Konzern bestätigte Fälle von Corona-Infektionen. Sie sollen aber bereits seit mehr als einer Woche im Homeoffice und nicht im ORF arbeiten. (fid, 22.3.2020)