Seit 1890 wird der 1. Mai als Tag der Arbeit auf der ganzen Welt gefeiert. In Wien findet die Abschlusskundgebung traditionell auf dem Rathausplatz statt.

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Die Vienna Pride samt Regenbogenparade am 13. Juni ist aufgrund der Coronavirus-Krise abgesagt worden, wie am Montag bekanntgegeben wurde. "Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, umso mehr, da wir heuer mit der 25. Wiener Regenbogenparade ein Vierteljahrhundert gefeiert hätten", sagte Moritz Yvon, Obmann der Homosexuellen-Initiative (Hosi) Wien, die den Event organisiert. Die Gesundheit habe aber absolute Priorität, erklärte Katharina Kacerovsky, Geschäftsführerin der Co-Organisatorin Stonewall GmbH: "Und es fehlt die nötige Planungssicherheit, um jetzt für Juni vorarbeiten zu können, selbst wenn sich die Lage bis dahin wieder entspannen sollte."

Die Vienna Pride hätte vom 1. Juni bis zum 14. Juni mit zahlreichen Veranstaltungen stattfinden sollen, um ein Zeichen gegen Diskriminierung von Homosexuellen und Transgender-Personen zu setzen.

Nun stellt sich die Frage, ob weitere Großevents in der Bundeshauptstadt, die im Frühsommer stattfinden sollten, durchgeführt werden können. Am 1. Mai findet auf dem Rathausplatz traditionell der Maiaufmarsch der SPÖ statt. Wackelt der für die Sozialdemokratie so wichtige Termin?

"Wir beobachten die Lage"

Aus der Wiener SPÖ heißt es dazu, dass man sich an die Vorgaben des Bundes halte. Mit derzeitigem Stand habe die Regierung Veranstaltungen bis einschließlich Ostermontag untersagt und dazu aufgerufen, soziale Kontakte auf das notwendigste Maß zu beschränken. Man unterstütze diese Maßnahme "zum Wohle aller in vollem Umfang", sagt die Wiener Landesparteisekretärin Barbara Novak zum STANDARD. "Wir beobachten und bewerten die Lage aber laufend. Weitere Entscheidungen werden wir rechtzeitig auf Basis der behördlichen Vorgaben und der Gewährleistung der Gesundheit aller treffen und diese auch kommunizieren."

Klar sei, dass der Tag der Arbeit für die SPÖ einen ganz besonderen Stellenwert habe und für die Sozialdemokratie von größter Bedeutung sei. "Deswegen werden wir den 1. Mai auf jeden Fall feierlich begehen. Denn Solidarität und ArbeitnehmerInnenrechte sind wichtiger denn je", so Novak.

Alternativer Maiaufmarsch

Man denke bereits "sehr intensiv" über Alternativen nach. Im Vordergrund stehe dabei der Schutz der Gesundheit aller und die "penible Einhaltung" aller behördlichen Vorgaben. Ob das bedeute, dass der Maiaufmarsch virtuell stattfinden könnte, die Reden etwa über Videos übertragen werden, wollte sie noch nicht bestätigen.

Absage des Donausinselfests?

Auch für das Donauinselfest würden die Vorgaben der Bundesregierung gelten. Momentan sehe man sich noch nicht veranlasst, den dreitägigen, über die Grenzen Österreichs bekannten Konzertreigen abzusagen oder zu verschieben. Geplant ist der Event von 26. bis 28. Juni. (rwh, 24.3.2020)