Tillmann Kaiser: "Es handelt es sich um ein Gefäß in Form eines Köpfchens aus Beton mit afrikanischen Gesichtszügen und Augen aus Kaurimuscheln."

Foto: Nathan Murrell

"Ich habe dieses Objekt in einem bemerkenswerten Geschäft in Los Angeles gekauft, einer Art Voodoo-Zubehörladen. Da gab es zum Beispiel getrocknete Kolibris und ganz eigenartige Schnäpse.

Bei meinem besten Stück handelt es sich um ein Gefäß in Form eines Köpfchens aus Beton mit afrikanischen Gesichtszügen und Augen aus Kaurimuscheln. Ich bewahre darin Muscheln, einen Würfel aus Pyrit, die Feder eines Buntspechtes und zwei Weisheitszähne von mir auf. Das hat nichts mit Voodoo zu tun.

Der Kopf schaut freundlich aus, sein Gesicht lächelt milde. Ich interessiere mich auch in meiner Arbeit für auratische Momente. In eine meiner Skulpturen, die in der Wiener Secession zu sehen war, hab ich zum Beispiel Schmetterlingsflügel eingebaut.

Das Köpfchen steht seit zehn Jahren bei mir im Atelier, es ist ein Bewohner meines Arbeitstisches. Was wirklich hineingehört, weiß ich nicht. Wahrscheinlich Blut oder irgendein komischer Schnaps." (Michael Hausenblas, RONDO, 15.5.2020)