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Amazon priorisiert Güter des alltäglichen Bedarfs.

Foto: AP Photo/Kathy Willens

Am Montag wurde bekannt, dass Amazon aufgrund der Coronavirus-Pandemie die hauseigene Logistik in manchen Ländern umstellt. So können etwa auf den französischen und italienischen Websites von Amazon vorläufig "einige Artikel mit geringerer Priorität" nicht mehr bestellt werden. Andersrum gesagt: Produkte des täglichen Lebens, also etwa Hygieneartikel und Essen, werden fortan bevorzugt behandelt.

DER STANDARD hat beim Versandhändler nachgefragt, wie dies im deutschsprachigen Raum aussieht. Und auch hier gibt es Einschränkungen.

Priorisierungen

Aufgrund der verstärkten Nachfrage seien einige Produkte des täglichen Bedarfs und medizinische Verbrauchsgüter aktuell nicht vorrätig, so eine Amazon-Sprecherin. "Aus diesem Grund priorisieren wir vorübergehend den Eingang von Waren für den täglichen Bedarf, medizinischen Verbrauchsgütern und anderen Produkten mit hoher Nachfrage in unseren Logistikzentren." Dadurch könne man diese Produkte schneller annehmen, auffüllen und an Kunden versenden.

Im eigenen Blogeintrag wird jedoch versichert: "Kunden können weiterhin alle bei Amazon vorrätigen Produkte kaufen, und wir werden sie weiterhin ausliefern." Deshalb sollen auch 350 zusätzliche neue Voll- und Teilzeitstellen in Deutschlands Logistikzentren geschaffen werden. Die Lieferzeiten für nicht priorisierte Artikel können sich aber eben verzögern.

Lebensmittelhandel

Bei klassischen Lebensmittelhändlern in Österreich wirkt sich die erhöhte Nachfrage vor allem auf Online-Bestellungen aus, wo es mitunter zu verzögerten Lieferzeiten kommt. Priorisierungen gibt es hier freilich nicht, so Spar, weil ein Onlinehändler wie Amazon auch komplett anders funktioniere als ein stationärer Händler. Die acht Lagerhäuser in Österreich böten genug Platz, um die Lebensmittelversorgung für ganz Österreich zu garantieren. Die Nonfoodlogistik laufe anders, das tangiere die Lebensmittellager im Wesentlichen nicht. Auch Hofer zeigt sich zuversichtlich, den Ansturm zu bändigen – auch beim Onlineportal "Hofer liefert", wo hauptsächlich sperrige Artikel aus dem Non-Food-Bereich verkauft werden.

Rewe hat durch eine Flächenerweiterung und die Aufnahme von Mitarbeitern die Kapazitäten bereits erhöht, um mehr Bestellungen bearbeiten zu können. Bei einzelnen Artikeln dürften jedoch nur die üblichen Haushaltsmengen bestellt werden, die Gesamtbestellung maximal 100 Kilogramm betragen. (ag, 26.3.2020)