"Für viele Bewohner in Pflegeeinrichtungen ist der regelmäßige Besuch der Kinder oder Enkelkinder ein wichtiges Ereignis", sagt Susanna Brunner von "Wie daham", einem österreichweiten Betreiber von Senioren- und Pflegezentren. Um alte und kranke Menschen vor dem Coronavirus zu schützen, wurde allerdings bereits vor zwei Wochen ein Besuchsverbot in allen Pflegeeinrichtungen ausgesprochen. Das gilt auch für die engsten Angehörigen. "Durch diese Regelung sind natürlich viele alte oder kranke Menschen ein Stück weit von der Außenwelt abgeschnitten," sagt Brunner. "Zudem besitzen nur wenige Senioren ein Smartphone oder wissen, wie man ein Videotelefonat führt."

Um etwas gegen die Isolation zu tun, hatte ausgerechnet ein erst siebenjähriger Bub eine Idee: "Hallo, ich heiße Nico und ich bin sieben Jahre alt", schrieb er auf ein Blatt Papier. Dazu legte er eine Zeichnung und schickte sie an die Bewohner des Seniorenzentrums im 23. Wiener Gemeindebezirk. Laut Brunner waren die Betreuer und vor allem die Senioren vor Ort begeistert von der herzigen Geste des Jungen.

Foto: Privat
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"Ich denke, viele Bewohner von Senioren- und Pflegezentren sowie in allen anderen Einrichtungen, die momentan keine Angehörigen und BesucherInnen empfangen dürfen, würden sich über so ein selbstgezeichnetes Bild sehr freuen", sagt Brunner. Sie möchte einen Aufruf starten, dass Kinder zu Hause etwas zeichnen oder einen Brief schreiben und diesen an ein Seniorenheim in der Umgebung schicken. "Vielleicht könnte daraus sogar eine Brieffreundschaft entstehen." (red, 26.3.2020)