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Die allermeisten der mit dem Coronavirus infizierten Österreicher haben einen sehr milden Krankheitsverlauf und sind in häuslicher Pflege – das Gesundheitsministerium geht davon aus, dass dies 89 Prozent der Infizierten betrifft, wie Minister Rudolf Anschober (Grüne) am Mittwoch via Aussendung mitteilte. Der Rest müsse ins Spital, 1,6 Prozent sogar in intensivmedizinische Betreuung.

Einen Überblick über die aktuelle Belegung dort hat das Ministerium nicht, man verwies am Mittwoch auf STANDARD-Anfrage auf die einzelnen Länder beziehungsweise Träger. Und auf Zahlen aus dem Jahr 2018, wonach in Österreich knapp 2.000 Intensivbetten eingerichtet sind. Diese sind im Jahresschnitt zu 82 Prozent belegt.

In Niederösterreich mit 387 Intensivbetten beträgt die Auslastung trotz derzeit 20 Intensivpatienten mit Covid-19 laut Landesklinikenholding aktuell nur 47 Prozent. Ein Grund dafür sei, dass derzeit nur wenige OPs stattfinden. Auch sei die Zahl der Unfallpatienten geringer und jene der schweren Grippefälle ebenfalls im Sinken.

Im vom Coronavirus besonders stark betroffenen Bundesland Tirol sind aktuell 93 Intensivbetten frei, was ebenfalls rund die Hälfte der Gesamtressourcen (184 Intensivbetten) ausmacht. 26 sind von Corona-Infizierten belegt.

In Wien stünden 500 Intensivbetten des Krankenanstaltenverbunds für Corona-Patienten zur Verfügung sowie 200 in Ordensspitälern. Zwölf Infizierte waren am Mittwoch auf Intensiv-, sechs auf Überwachungsstationen. In ganz "normaler" Spitalsbehandlung waren 96 Corona-Patienten in der Bundeshauptstadt.

Im Krankenhaus Oberpullendorf, Corona-Spital für das Burgenland, waren zwei der sechs Intensivbetten belegt. Notfalls könne man die Ressourcen auch auf das Krankenhaus Güssing mit ebenfalls sechs Intensivbetten ausweiten. Laut Gesundheitsministeriumszahlen von 2018 verfügt das Burgenland über insgesamt rund 70 Intensivbetten.

In der Steiermark stünden 244 Intensivbetten bereit (sowie noch gut 100 weitere für Personen, die beatmet werden müssen). 19 Corona-Patienten brauchen derzeit ein Intensivbett in dem Bundesland.

In Kärnten waren von den 180 Betten mit Intensivbetreuung am Mittwoch sieben von Corona-Erkrankten belegt. Laut Ministeriumsstatistik verfügte das Bundesland im Jahr 2018 über 111 Intensivbetten.

Sechs Corona-Infizierte in Intensivbetreuung zählte man am Mittwoch in Salzburg. Laut Land Salzburg gibt es im Bundesland insgesamt 180 Intensivbetten , 68 davon sind derzeit ausschließlich für Covid-19-Patienten im Covid-Spital im Salzburger Uniklinikum reserviert. Im Bedarfsfall können acht weitere Covid-Intensivbetten und neun normale Intensivbetten ergänzt werden. 251 Beatmungsgeräte stünden zudem nach Landesangaben derzeit bereit.

Das Land Oberösterreich gibt an, auf bis zu 420 Intensivbetten ausbauen zu können. 126 Einheiten sind aktuell belegt, acht mit Sars-CoV-2-Infizierten.

Aus Vorarlberg gab es bislang kein genauen Zahlen zu Intensivbetten. Aber von den bisher 417 infizierten Personen mussten 29 im Krankenhaus behandelt werden, davon zehn auf der Intensivstation. Dass die Zahl der Intensivpatienten von Montag auf Dienstag sprunghaft von einer auf zehn Personen angestiegen war, hielt Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) nicht für auffällig.

Zunächst hätten sich eher jüngere Personen mit dem Coronavirus angesteckt, etwa in den Skigebieten, danach seien auch die Älteren am Virus erkrankt. Bei den älteren Mitbürgern sei es eben wahrscheinlicher, dass sie einer Intensivbehandlung bedürfen, so Rüscher. In den Vorarlberger Krankenhäusern waren elf Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert, 142 Mitarbeiter befanden sich in Isolation. Die Versorgung in den Spitälern und auch im niedergelassenen Bereich sei aber sichergestellt, unterstrich die Landesrätin. (ars/APA, bri, krud, mue, ruep, spri, wei, 25.3.2020)